Es ist das Lachen von Pierre-Emerick Aubameyang nach dem Mittwochstraining, als er im Anschluss an die Einheit ein freiwilliges Präzisionsschießen mit dem Kollegen Emre Mor gewinnt. Wetteinsatz: Bälle einsammeln, die der Gewinner dann vorher noch möglichst weit weg schießt. Aubameyang gefallen diese Art von Kindsköpfigkeiten.
In Dortmund beim BVB gefällt es dem 27-Jährigen eigentlich auch sehr, das hat er mehrfach betont. Doch der Führende der Bundesliga-Torschützenliste hat nun mal wieder außerhalb des Platzes für Schlagzeilen gesorgt. "Ich stelle mir die Frage, ob ich wechseln muss, wenn ich den nächsten Schritt machen will", sagte er in einem Interview und kokettiert damit sehr deutlich mit einem Abschied aus Westfalen schon in diesem Sommer. So konkret, dass er auch mögliche Ziele schon kennt. Am liebsten Spanien, England nicht unbedingt, vielleicht aber auch Frankreich. Wie jemand, der nur lose Gedanken hegt, klingt er nicht.
Seine Vorgesetzten, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc, beobachten das normalerweise recht entspannt. Ihre Position haben sie längst bezogen: Wenn es ein unglaubliches Angebot im kommenden Sommer gäbe und der Spieler einen Wechsel anstrebe, müsse man ergebnisoffen reden. Dabei bleibt es.
Anders ist dieses mal aber, dass sich Sportdirektor Michael Zorc nach dem x-ten Interview des Gabuners dieser Art in den vergangenen Monaten gezwungen fühlte, den Stürmer ein wenig zurechtzuweisen. "Wir haben kurz gesprochen und ich habe ihm empfohlen, jetzt doch weniger Interviews über den Sommer zu geben, sondern sich auf die Jagd nach dem Champions-League-Platz zu konzentrieren. Er hat das auch verstanden", sagte Zorc. Ein Rüffel vom Chef. Nicht mehr, nicht weniger. "Wir haben sein sehr, sehr gutes Verhältnis, aber wir mussten ein Zeichen nach innen und außen setzen, dass der Fokus jetzt auf dem Sportlichen zu liegen hat." Denn am Samstag geht es im Topspiel gegen RB Leipzig und danach im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC.