Pro (von Stefan Loyda) Abänge rissen riesige Löcher
Der BVB hat in diesem Jahr den wohl größten Umbruch seit mehr als einem Jahrzehnt hinter sich. Die Abgänge von Henrikh Mkhitaryan, Mats Hummels und Ilkay Gündogan reißen riesige Löcher in die wichtigsten Mannschaftsteile. Und bei einem solch intensiven und taktisch variablen Fußball, wie Trainer Thomas Tuchel ihn spielen lässt, wird es einfach Zeit brauchen, bis ein Rad ins andere greift. Zumal die beiden Bayern-Einkäufe Sebastian Rode und Mario Götze sowie Marc Bartra sich auch erst einmal wieder an einen Spielrhythmus gewöhnen müssen.
Wie lange das im Endeffekt wirklich brauchen wird, weiß niemand außer der berühmten Glaskugel. Der Borussen-Coach tut also nur gut daran auch mal für alle deutlich ersichtlich auf die Euphoriebremse zu treten. Und das gerne auch schon vor dem ersten Pflichtspiel.
Contra (von Elmar Redemann) Dortmund muss seine Rolle annehmen
Thomas Tuchel tritt auf die Bremse. Der BVB-Trainer hätte Stars wie Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan gerne behalten. Er hat sehr tauglichen Ersatz bekommen, betont jedoch, dass die Integration von Götze Schürrle und Co Zeit erfordern wird. Bloß keine zu großen Erwartungen schüren, so könnte man die Maxime des Fußballlehrers auch zusammenfassen. Dortmund sollte seine bekannte Rolle aber auch in diesem Jahr annehmen: Der erste Verfolger der Bayern spielt auch 2016/17 in Schwarz-Gelb. Der Gesamt-Marktwert des Kaders beläuft sich laut des führenden Transfer-Portals auf 341 Millionen Euro, da gibt es keinen Grund, um tiefzustapeln.
Die Personallage ist gut, Marco Reus sollte bald wieder fit sein. Damit hat der BVB auch das Zeug, die Bayern zu ärgern. Man muss es allerdings auch wollen – und nicht nur kleine Brötchen backen.