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Ultras GE wehren sich
"Die aktive Fanszene soll zermürbt werden"

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Schalke: Ultras GE sprechen von Schikane und Willkür
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Vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach hat die Mönchengladbacher Polizei für 60 Schalker Fans ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot ausgesprochen.

Bei den Ultras Gelsenkirchen trifft diese Entscheidung auf Unverständnis. Wir sprachen mit dem UGE-Vorsitzenden Dennis von Heesen.

Dennis von Heesen, warum dürfen Sie am Freitag nicht nach Mönchengladbach? Die Mönchengladbacher Polizei hat mir untersagt, mich von 12.00 bis 24.00 Uhr im Stadion oder in der Nähe aufzuhalten. Andere Mitglieder unserer Gruppe dürfen das Stadtgebiet gar nicht betreten. Nach welchen Kriterien das festgelegt wurde, wissen wir nicht.

Wie wird das begründet? Begründet wird die Maßnahme zum Beispiel mit den Vorfällen vom 6. März, als wir unsere Freunde aus Skopje am Dortmunder Flughafen abgeholt haben. Damals wurden von mehreren Personen die Personalien aufgenommen. Aber es gab dazu bisher weder eine Vorladung noch ein abgeschlossenes Verfahren oder Urteil. Und dazu gibt es aus unserer Sicht auch keinen Grund. Des Weiteren werden Punkte als Begründung aufgeführt, die teilweise mehrere Jahre zurückliegen und keinen Einfluss mehr auf das Handeln der jeweiligen Personen haben.


Aber in dem RS vorliegenden Schreiben der Polizei heißt es, dass alle betroffenen 60 Personen mit Stadionverboten belegt sind. Stimmt diese Aussage nicht? Das kann nicht stimmen. Von der UGE sind zwölf Personen betroffen. Davon haben fünf kein Stadionverbot. Ich auch nicht, wie man am Sonntag in unserer Arena sehen konnte.

Wie erklären Sie sich dann das Schreiben ans Schalker Fanprojekt und die Fanabteilung? Wir haben den Eindruck, dass die aktive Fanszene mit diesen an den Haaren herbeigezogenen Maßnahmen mit aller Kraft zermürbt werden soll. Hier werden Betretungsverbote auf Verdacht ausgesprochen, die das Ziel haben, die Menschen zu brechen und klein zu kriegen. Widersprüche beziehungsweise logische Einsprüche werden pauschal abgelehnt. Man kann natürlich versuchen dagegen zu klagen, aber das ist mit einem hohen juristischem und finanziellem Aufwand verbunden. Bis man hier entsprechend zu einem Ergebnis kommt, ist das Spiel längst vorbei.

"Selbst Schwerverbrecher erhalten solche Auflagen nicht"

Vermuten Sie eine gewisse Taktik beim Vorgehen der Polizei? Wir würden das schon eher als Schikane beschreiben. Diese Stadtverbote sind sinnfrei. Wo sind denn die Personen mehr im Blickpunkt als in einem Gästeblock und in einem Stadion? Mich als Vorsänger kann man ja zum Beispiel gar nicht übersehen. Das, was man nach außen hin als Sicherheit publiziert, führt sich so selbst ad absurdum. Wenn man die Leute auf die Straße verbannt, wo ist dann der Effekt? Und außerdem wird mit einer Gefahrenlage argumentiert, die es so gar nicht gibt.

Im Internet veröffentlichten Sie eine Erklärung einer Mönchengladbacher Ultragruppierung, auf der die Gäste aus Gelsenkirchen zum gemeinsamen Fußballgucken eingeladen werden. Wie kommt das zustande? Um zu belegen, dass es in den letzten Jahren bei den Spielen in Gladbach selbst bei den Stadionverbotlern nie zu Schwierigkeiten gekommen ist. Diese Aufenthaltsverbote sind, egal in welcher Fanszene, ein massiver Einschnitt in die Persönlichkeitsrechte. Wo gibt es denn sonst noch so etwas? Selbst Schwerverbrecher bekommen derartige Auflagen nicht. Das ist eine Entwicklung, die in gewisser Weise beängstigend ist. Wir fordern die Polizei in Mönchengladbach daher weiterhin auf, ihr Vorgehen nochmal zu überdenken und die ausgesprochenen Stadt- und Betretungsverbote aufzuheben.

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