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Klaas-Jan Huntelaar
„Keine Sorge um meinen Stammplatz“

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Schalke: Huntelaar macht sich keine Sorgen
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Louis van Gaal hat Klaas-Jan Huntelaar vor einigen Jahren mal als besten Strafraumspieler der Welt geadelt. Auf Schalke wurde er mit großen Erwartungen empfangen.

Und als er im vergangenen Jahr durch Felix Magath nach dem zweiten Spieltag vom AC Mailand verpflichtet wurde, schien Huntelaar im Hau-Ruck-Verfahren alle Vorschusslorbeeren bestätigen zu wollen. Sieben Tore erzielte der Niederländer in seinen ersten neun Partien für Königsblau. Dann rutschte der Stürmer in eine lang andauernde Formkrise, in der seine spieltechnischen Unzulänglichkeiten überdeutlich zu Tage traten.

Wenn er nicht knipst, sieht Huntelaar im Spiel oft unglücklich aus. Teilweise wirkt der etwas hüftsteife Voor-Drempter dann so, als nehme er gar nicht richtig am Geschehen teil. Weswegen Huntelaar selbst die Meinungen der sogenannten Fußballexperten spaltet. Die einen sehen in ihm den eiskalten Vollstrecker mit überragenden Qualitäten, um den man ein Spielsystem aufbauen muss, um ihn optimal einzusetzen. Die anderen sehen ihn maßlos überbewertet, weil er sich nach seinen Torrekorden in der niederländischen Eredivisie, wo er in 138 Spielen 110 Tore erzielte, bei Real Madrid und AC Mailand nicht durchsetzten konnte.


Zu allem Überfluss kam im Frühjahr eine langwierige Innenbandverletzung im Knie hinzu, die ihn in seinem ersten Jahr auf Schalke für zwei Monate aus dem Verkehr zog. Erst zum Pokalendspiel war „The Hunter“ wieder richtig fit und traf gegen den MSV Duisburg gleich doppelt. Unter dem Strich standen aber in seiner ersten Saison in der Bundesliga nur acht Treffer. Zu wenig für einen Stürmer wie ihn, der seine Aufstellung alleine über Tore rechtfertigen kann. Zu wenig für den mit 14 Millionen Euro teuersten Einkauf der Schalker Vereinsgeschichte.

Huntelaars Selbstbewusstsein hat darunter allerdings nicht gelitten. Er verweist dann gerne auf seine Quote bei der Nationalmannschaft.

Im Nationaldress kann Huntelaar eine überragende Torquote vorweisen (Foto: firo).

Und die ist nach wie vor beeindruckend. 26 Tore in 42 Spielen in der „Elftal“ zeugen vom besonderen Torriecher des Holländers. Für ihn ist es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis er auch auf Schalke wieder regelmäßig trifft.

Ralf Rangnick kennt die Stärken und Schwächen des Niederländers und überlegt deshalb, das Schalker Offensivspiel auf ein System mit drei Stürmern umzubauen. Denn im Mannschaftsverbund mit einer Spitze agierte Huntelaar zumeist auf verlorenem Posten und wirkte fast verschenkt. Mit direkten Sturmpartnern fühlt sich der 27-Jährige dagegen deutlich wohler. „Im vergangenen Jahr hatten wir mit Jefferson Farfan nur einen Spieler, der auch mal einen Gegner überlaufen kann“, will sich Rangnick zudem künftig nicht nur auf den Torriecher von Huntelaar verlassen müssen, sondern variabel reagieren können.

Deshalb pochte der Coach auf die Verpflichtung eines weiteren schnellen Stürmers. Den hat er mit Ciprian Marica nun bekommen. „Ciprian hat bislang als alleinige Spitze im Zentrum oder als eine von zwei gespielt. Ob er auch eine von drei werden kann, der über die Flügel kommt, werden wir sehen“, überlegt Rangnick nach der Genesung von Farfan sein Team umzubauen. „Wir müssen sehen, ob er die Bereitschaft und die taktischen Voraussetzungen mitbringt“, hat sich Rangnick aber noch nicht endgültig entschieden. „Es reicht ja nicht, wenn ich sage, er kann es“, will Schalkes Coach das neue Spielsystem im Training zunächst testen.

Für das Spiel beim VfB Stuttgart kommt diese Variante auch wegen des nach seiner Oberschenkelverletzung sich erst wieder im Lauftraining befindenden Jefferson Farfan noch zu früh. Gedanken um sein Ranking in der Mannschaft macht sich Huntelaar aber deshalb auch nach der Verpflichtung von Marica wohl zu Recht nicht. „Ich mache mir keine Sorgen um meinen Stammplatz. Wir wollen uns in der Bundesliga erheblich steigern. Deswegen sind Top-Spieler immer willkommen“, begrüßt der 27-Jährige vielmehr den neuen Konkurrenzkampf.

Wahrscheinlicher ist, dass Huntelaar künftig an der Seite von Marica mit einem etwas hängenden Farfan daneben zusammen auf Jagd gehen wird. Dahinter dürfte zentral Raùl agieren. Bei einem System mit zwei „6ern“ wäre Julian Draxler vermutlich der Leidtragende. Denn offenbar traut Rangnick dem Welttorjäger von 2007 sogar die Torschützen-Kanone in der Bundesliga zu. „Die Qualitäten dafür hat er“, nickt Rangnick. Huntelaar formuliert ähnliche Ansprüche an sich selbst und will die durchwachsene Vorsaison vergessen machen. „Zweistellig sollte es in diesem Jahr schon werden“, legt er sich fest. Wobei die Skala nach oben offen ist.

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