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VfL: Die Bilanz
Hinserie wurde wieder zur Enttäuschung

VfL: Die Bilanz der Hinrunde
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Mit der ersten Serie der Spielzeit 2009/10 lieferte der VfL Bochum bis vor dem letzten Spiel gegen Hannover sportlich eine einzige Enttäuschung ab.

Fast wie eine Blaupause erinnerten die 16 Partie an die Hinrunde der Vorsaison, als sogar noch zwei Punkte weniger zu Buche standen. Nach dem in der Art und Weise beeindruckenden Auswärtssieg in Hannover überwintert die Mannschaft zumindest auf dem Relegationsplatz und hat zu einigen anderen Klubs engen Kontakt.

Zuvor hatten die Auftritte in den Wochen und Monaten kaum Anlass zu größerem Optimismus gegeben. Zumal mit dem Trainerwechsel nach sechs Spieltagen administrativ schon viel Pulver verschossen wurde. Selten in der Geschichte des VfL stand so ein ausgeglichener, auf jeder Position mit erfahrenen Spielern doppelt besetzter Kader zur Verfügung. Nachdem dieser noch in der letzten Rückrunde, trotz großen Verletzungspechs in der Endphase, 20 Punkte sammeln konnte und nahezu ohne Abgänge gehalten wurde, entwickelte sich aus dieser Kontinuität und Eingespieltheit nur selten die erwartete Qualität. Eigentlich blieb jeder Spieler in der Hinrunde unter seinen Möglichkeiten.


Beispielhaft war die Situation von Slawo Freier. Konnte man ihm in der Vorsaison noch das verletzungsbedingte Fehlen in der Vorbereitung als Entschuldigung zugute halten, so ist die anhaltende Formkrise des Ex-Nationalspielers kaum erklärbar. Auch für ihn hatte das Hannover-Spiel viel von einem neuen Anfang. Denn die dortige Aufholjagd leitete entscheidend die Einwechslung von Freier ein.

Eine einzige Enttäuschung war vor allem die Leistung aller Mittelfeldspieler. Durch die Bank erfahrene Akteure, teils mit etlichen internationalen Einsätzen, konnte sich keiner auch nur annähernd in Szene setzen und dem Spiel Struktur verleihen. Kämpferischer Die hohe Fehlpassquote und die schlechten Zweikampfwerte lassen keinen anderen Schluss zu als totale Überforderung im Tempospiel der ersten Liga.

In der Nationalmannschaft stark, beim VfL blieb er unter seinen Möglichkeiten: Anthar Yahia (Foto: firo).

Eher als „Lüftchen“ denn als „Sturm“ müsste man den Angriff bezeichnen. Oldie Klimowicz traf trotz andauernder Verletzungsprobleme noch am meisten. Von den WM-Fahrern Sestak und Dedic war wenig zu sehen. Hashemian kam kaum zum Einsatz, an Amateur Roman Prokoph hat Heiko Herrlich einen Narren gefressen. Und in der Tat kam der VfL mit Prokoph in der ersten Elf zu acht Punkten aus fünf Spielen.

Einzig im Tor präsentierte der VfL Klasse. Und das ausgerechnet von den beiden, die am Anfang wohl niemand auf der Rechnung hatte. Heerwagen etablierte sich als klare Nummer eins, Nachwuchsmann Andreas Luthe vertrat ihn in vier Spielen bestens. Ansonsten sucht man nach Führungsspielern auch in der Abwehr vergeblich. Matias Concha bleibt ein Rätsel in seinen wechselnden Leistungen, Marc Pfertzel ist zwar vielseitig verwendbar, manchmal aber schlicht übermotiviert. Mergim Mavraj machte eher einen Rück- als Fortschritt. Immerhin: Christian Fuchs glänzte zuletzt mit drei tollen Freistoßtoren in Serie und ist wieder auf einem guten Weg und auch Kapitän Marcel Maltritz fand phasenweise zu einer akzeptablen Form.

Viel Zeit bleibt Herrlich nicht, um das Ruder dauerhaft herumzureißen. Wieder einmal besteht gegen Schalke 04 die Chance zur Trendwende. Mit dem 2:1-Sieg in der Vorsaison unter vergleichbaren Bedingungen hatte eine tolle Aufholjagd eingeläutet werden können. Selbstbewusstsein war auf Rasen und Rängen zurück wie der Glaube an die eigene Stärke. Am Ende stand der Klassenerhalt. Viel Hoffnung ruht auf einem nun ähnlichen Szenario.

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