Marc Schürmann tritt als Vorstandschef des KFC Uerdingen zurück, Schürmann gibt seinen Rücktritt vom Rücktritt bekannt, Ilja Ludenberg kommt neu in den KFC-Vorstand, ein Geschäftsmann und Spielerberater - siehe transfermarkt.de - namens Dr. Baris Günes soll einen Investor für den KFC an der Angel haben, Schürmann und Ludenberg gehen auf den Deal ein und stellen vorab Osman Sahan als Sportchef und Sunay Acar als Trainer ein - bis sich alles als großer Schwindel erweist. RevierSport berichtete.
Die Arbeitsverträge von Sahan (Dreijahresvertrag zum 1. Juli 2024) und Acar (Zweijahresvertrag zum 1. Juni 2024) sind in trockenen Tüchern, der KFC hat mal wieder ein Problem - aber kein Geld. Günes hält seine Versprechen nicht und es gibt auch keinen Investor. Schürmann und Ludenberg treten zurück und es kommt Christian Gummert als neuer Vorsitzender - bis zum Saisonende.
Dazwischen gibt es immer wieder Streit um verspätete oder gar nicht gezahlte Gehälter - und nun das: Gummert soll sich in Untersuchungshaft befinden.
Das ist der kurze Spielfilm des KFC Uerdingen in den letzten Wochen. Ereignisse, die nicht nur Beobachter, Experten und allen voran alle Fans der Blau-Roten sprachlos und wütend machen. Sondern auch bei den bisher treuen Sponsoren ihre Spuren hinterlassen.
Ich wundere mich wie ruhig diese Menschen bleiben. Eigentlich müssten sie doch da mit Baseballschlägern herumlaufen und alles kurz und klein schlagen. Mich wundert es, dass es beim KFC noch nicht solche Bilder wie am vergangenen Wochenende beim MSV Duisburg gab.
Holger Krebs
Wie RevierSport erfuhr, haben die ersten vier potenten Sponsoren - nach RS-Infos mit einem Gesamtvolumen von rund 400.000 bis 500.000 Euro pro Saison - ihre Konsequenzen gezogen und dem Verein mitgeteilt, sich mit sofortiger Wirkung zurückzuziehen. Nur die laufenden Verträge bis zum 30. Juni 2024 werden noch erfüllt.
"Das kann ich bestätigen. Wir wollen nicht mehr, dass unser Name mit in den Schmutz gezogen wird. Wir haben dem KFC heute, Dienstag, 14. Mai, unsere Kündigung per Mail rausgeschickt", bestätigt Holger Krebs, Vertreter der Firmen "Kaiser BPT" und "Kick Group". Nach RS-Informationen haben die Sponsoren "Raab Transporte" und "Biolectra" dasselbe getan und ihr Sponsoring gekündigt.
Krebs, selbst Sportvorstand beim SC St. Tönis und einst im KFC-Verwaltungsrat aktiv sowie großer Anhänger der Uerdinger hat, auf gut Deutsch gesagt, "die Schnauze voll" von den Skandalen rund um den KFC Uerdingen.
Gegenüber RevierSport wird der Geschäftsmann deutlich: "Die letzten drei Ereignisse beim KFC sind einfach unbeschreiblich. Einfach peinlich und traurig und skandalös - alles zusammen. Was da passiert, ist nicht zu beschreiben. Das ist ein komplettes Irrenhaus."
Krebs weiter: "Da wird man von dubiosen Geschäftsleuten verschaukelt, Verträge mit Angestellten werden unterschrieben, Vorstände treten wieder zurück, der neue Vorstand ist nicht auffindbar und dann kommt eine Pressemitteilung über wenige Zeilen, die dann noch von der Kick Group präsentiert wird. Das machen wir nicht mehr mit! Das ist ja Rufschädigung!"
Für die Fans und für den KFC Uerdingen tut es mir sehr leid. Da blutet einem das Herz. Aber wir können nicht mehr unser Geld Leuten übergeben, damit sie solche Dinge veranstalten. Das wäre ein weggeworfenes Sponsoring. Das machen wir nicht mehr mit!
Holger Krebs
Krebs appelliert vor allen Dingen an den KFC-Verwaltungsrat - falls es diesen aktiv überhaupt noch gibt. Krebs: "Der Verwaltungsrat sollte sich doch auf die Satzung berufen und den Verein schützen. Da muss doch noch ein bisschen Ehre und Stolz dahinter sein. Ich kann das alles nicht nachvollziehen, dass man diesem ungehörigen Treiben tatenlos zuschaut. Bei uns in der Firma arbeiten einige KFC-Supporter, sie haben dem Verein mächtig unter die Arme gegriffen und die Grotenburg wieder instand gesetzt. Ich wundere mich, wie ruhig diese Menschen bleiben. Eigentlich müssten sie doch da mit Baseballschlägern herumlaufen und alles kurz und klein schlagen. Mich wundert es, dass es beim KFC noch nicht solche Bilder wie am vergangenen Wochenende beim MSV Duisburg gab. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich wünsche mir solche Szenen nicht, ich wundere mich nur über die Gelassenheit der Fans und zolle auch meinen Respekt für das kulturelle Benehmen."
Krebs abschließend: "Für die Fans und für den KFC Uerdingen tut es mir sehr leid. Da blutet einem das Herz. Aber wir können nicht mehr unser Geld Leuten übergeben, damit sie solche Dinge veranstalten. Das wäre ein weggeworfenes Sponsoring. Das machen wir nicht mehr mit!"