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Subotic im Interview
"Ich war ein richtiges Schnäppchen"

BVB: Interview mit Neven Subotic
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RevierSport sprach mit Neven Subotic über sein Erfolgsgeheimnis, die Transfergerüchte um seine Person und den Irrsinn von Marktwerten im modernen Fußball.

Es gibt immer wieder Gerüchte um Ihre Person. Lässt es Sie kalt, wenn ständig irgendwo geschrieben steht, es wären Männer mit Geldkoffern auf dem Weg nach Dortmund, um Sie nach England zu locken?

Es ist das Normalste der Welt, wenn man als Fußballer jung ist und gut spielt, dass man dann für andere Vereine interessant ist und spekuliert wird. Ich akzeptiere es als Kompliment, wenn positiv über mich geschrieben wird. Aber man konnte an meinen Reaktionen sehen, dass ich keinen Zeitdruck habe. Ich bin noch jung und kann noch ein paar Jahre spielen.

Ihr spekulierter Marktwert hat Summen erreicht, die für Otto Normalmensch völlig unwirklich erscheinen. Wie gehen Sie damit um, wenn man Sie damit konfrontiert, 20 Millionen Euro und mehr wert zu sein?

Schon als ich nach Dortmund gewechselt bin, dachte ich: Boah, da gibt jemand so viel Geld für mich aus (4,5 Millionen Euro, Anm. der Red.)? Ich kann diese Summen nicht vergleichen. Die Preise, die im Fußball genannt werden, sind völlig unrealistisch. Wenn ich höre, dass Christiano Ronaldo für über 90 Millionen Euro zu Real Madrid wechselt, dann klingt das für mich, als würde jemand am Computer ein Managerspiel spielen und so lange die Summen erhöhen, bis der Spieler zusagt.

Geben Ihnen diese Summen eine Bestätigung für Ihre Leistungen?

Nein, ich sehe darin keinen Grund, abzuheben. Ich habe doch eigentlich noch nichts erreicht. Und selbst wenn sich das irgendwann einmal ändert, wäre ich nicht der Typ, der den Boden unter den Füßen verliert.

Foto: firo.

Waren es bislang denn ausschließlich Gerüchte, oder gab es bereits konkrete Anfragen?

(lacht) Das meiste sind Gerüchte. Aber die kommen ja meist auch irgendwo her.

Sie treffen am kommenden Sonntag auf den VfL Wolfsburg. Auch im Vorjahr fuhren Sie mit einer guten Serie im Rücken dorthin, verloren dann aber glatt mit 0:3. Was erwarten Sie diesmal für ein Spiel?

Wir müssen natürlich höllisch in der Defensive aufpassen. Das magische Dreieck – Dzeko, Grafite und Misimovic – ist richtig gefährlich. Aber Sie haben zuletzt zuhause nicht immer souverän gespielt und beispielsweise gegen Nürnberg mit 2:3 verloren. Wenn sie Fehler machen, müssen und werden wir bereitstehen, um sie auszunutzen.

Nach der defensiven Stabilität, die bereits vor einigen Wochen zurückgekehrt ist, platzte am vergangenen Wochenende gegen Nürnberg auch in der Offensive der Knoten. Haben Sie die nächste Entwicklungsstufe gezündet?

Wir haben gezeigt, zu was wir fähig sind. Aber es geht darum, das immer wieder zu bestätigen. Bloß weil wir es in einem Spiel geschafft haben, heißt das nicht, dass es immer klappt. Wir müssen es in Wolfsburg erneut bestätigen.

Ist es für Sie als Innenverteidiger ein besonderer Kick, auf das vielleicht beste Sturmduo der Liga zu treffen?

Natürlich denkt man als Verteidiger, dass man diese Stürmer ganz besonders ausschalten möchte. Es ist schließlich schön, wenn man erzählen kann, dass man gegen Wolfsburg zu Null gespielt hat, denn der VfL hat es im Angriff richtig drauf. Man muss nicht nur auf einen Stürmer aufpassen, sondern gleich auf drei oder vier torgefährliche Spieler. Sie haben schon ein sehr hohes Niveau.

Wer ist denn für Sie der gefährlichste Angreifer der Liga? Dzeko, Grafite, Pizarro? Oder jemand anderes?

Ich denke, dass Dzeko der beste ist, weil er alles mitbringt und regelmäßig trifft. Aber ich finde auch Stefan Kießling sehr gut. Ich war schon im Vorjahr ein kleiner Fan von ihm, weil ich ihn in meiner Comunio-Mannschaft hatte (ein Online-Manager-Spiel, Anm. der Red.) und er in erster Linie als Vorbereiter fleißig Punkte gesammelt hat. Er ist ein richtiger Teamspieler, der mit rechts, links und dem Kopf gleichstark ist. Ich wollte ihn deshalb auch in diesem Jahr kaufen, aber er war mir dann letztlich doch zu teuer.

Haben Sie sich selbst eingekauft?

Natürlich, und ich war sogar ein richtiges Schnäppchen. Mein Teamkollege Yasin Öztekin hatte mich zuerst gekauft, aber dann kam die Phase, in der ich katastrophal gespielt habe. Da wollte er mich loswerden, und ich konnte günstig zuschlagen. (lacht) Und seit diesem Spieltag läuft es auch wieder rund bei uns. Mittlerweile liegt mein Marktwert auch wieder höher. Die Leistung stimmt wieder.

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