Manuel Riemann ist zum Sündenbock der Anhänger des VfL Bochum geworden: Der 30-Jährige leistete sich in den vergangenen vier Spielen insgesamt vier individuelle Patzer und leitete damit unter anderem die Pleiten beim SV Sandhausen (0:3) und beim FC Ingolstadt ein. Bereits vor dem Auftritt in Ingolstadt wurde Riemann von einigen Bochumer Fans in den sozialen Netzwerken beschimpft - viele Anhänger wünschten ihm einen Platz auf der Ersatzbank. Nach seinem Fehler vor dem 0:2 in Ingolstadt kam es zum Eklat: Teile der mitgereisten Bochum-Fans beleidigten Riemann während des Spiels. Gegenüber RevierSport verurteilte Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz die Beschimpfungen.
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„Ich werde öffentlich nicht über Fehler von einzelnen Spielern sprechen, das besprechen wir intern. Fest steht, dass insgesamt in den vergangenen Wochen zu viele davon passiert sind - das betrifft jeden“, sagte er zur generellen Diskussion um den Torwart und betonte weiter: "Allerdings wiederhole ich das, was Heiko Butscher und ich vor fast genau einem Jahr bei unserem VfL-Antritt gesagt haben: Es geht nur gemeinsam. Der VfL hat immer von seinem Zusammenhalt gelebt. Deswegen sind Beleidigungen einzelner Spieler für uns nicht akzeptabel. Das ist nicht die Form von Gemeinschaft, die uns stark gemacht hat.“
Auch Hoogland wendete sich an Fans des VfL Bochum
Schon unmittelbar nach der Partie hatte sich VfL-Innenverteidiger Tim Hoogland an die Fans gewendet und gesagt: „Beschimpfungen unter der Gürtellinie bringen uns nicht weiter.“ Er appellierte außerdem an den Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft: „Wir sind eine Familie.“ Es sei zudem das gute Recht der Fans, die Mannschaft für schlechte Leistungen zu kritisieren, aber die Form sollte anständig sein, Beleidigungen seien fehl am Platz.
Trotz der vielen Fehler zuletzt ist es unwahrscheinlich, dass VfL-Trainer Robin Dutt zum kommenden Heimspiel gegen Holstein Kiel (23. Februar, 13 Uhr) Riemann auf die Bank beordern wird.
Autor: Christian Hoch