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Schalke: Ex-Jugendspieler mit verrückter Klausel

Lennart Czyborra, hier für die U19 des FC Schalke 04 am Ball.
Lennart Czyborra, hier für die U19 des FC Schalke 04 am Ball. Foto: firo
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Es gibt im Fußball Klauseln in Verträgen, von denen man dachte, die gebe es gar nicht. Eine wahrhaftig kuriose Erfahrung im Zusammenhang mit Vertragsregularien hat nun auch der ehemalige Schalker Lennart Czyborra gemacht.

Immer wieder wird davon berichtet: Leihgeschäfte im Fußball, an die verschiedene Bedingungen geknüpft sind. Eine davon ist die sogenannte Kaufpflicht. Sie besagt im Gegensatz zur Kaufoption, dass sich an die Ausleihe eines Spielers von Verein A zu Verein B nahtlos ein fester Kauf anschließt. Die Kaufpflicht ist an bestimmte Kriterien gebunden, etwa vereinbarten der FC Schalke 04 und Juventus Turin eine Kaufpflicht mit Bedingungen im Leihvertrag von Weston McKennie. In seinem Fall war der Kauf des Spielers durch Juve an das Erreichen bestimmter sportlicher Ziele, wie etwa die Qualifikation für die Champions League, gebunden. [article=508707]Allerdings entschied sich der italienische Topklub dafür, McKennie auch unabhängig davon im Sommer fest zu verpflichten[/article].

Eine deutlich ungewöhnlicher anmutende Voraussetzung für eine Kaufpflicht ist offenbar im Leihvertrag von Lennart Czyborra festgesetzt. So berichtet der Sender "Sky", dass der seit September vom italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo an den Ligakonkurrenten Genua FC ausgeliehene linke Außenbahnspieler von einer Regelung Gebrauch machen kann, die im Kuriositätenkabinett der Klauseln wohl ihresgleichen sucht. Demnach ist Czyborra noch bis Juni 2022 an Genua verliehen, ab dem 1. Januar 2022 gilt aber offenbar: Sobald Genua in der Liga einen Punkt holt, greift die zwischen den Vereinen vereinbarte Kaufpflicht.

Wie wahrscheinlich es also ist, dass der gebürtige Berliner auch über den Juni 2022 hinaus in Genua spielen wird, liegt auf der Hand. Czyborra selbst wird diese Vereinbarung nicht sonderlich stören, denn: der 21-Jährige wechselte aufgrund mangelnder Spielpraxis vom Champions-League-Aspiranten Bergamo zum aktuellen Tabellen-13. und fühlt sich dort pudelwohl. "Als junger Fußballer ist es wichtig, regelmäßig Einsätze zu bekommen, außerdem bin ich weiter in der höchsten Liga Italiens aktiv. Mit dem Wechsel habe ich alles richtig gemacht, in Bergamo hat mir die Perspektive gefehlt", erklärte das Talent jüngst im Interview mit dem "Sportbuzzer".

Vergangenheit in der Knappenschmiede

Auch mit Blick auf die Zahlen hat sich die Leihe mit der kuriosen Kaufpflicht nach Genua gelohnt. In neun der vergangenen elf Ligaspiele stand Czyborra in der Startelf, insgesamt kommt er seit September auf 17 Einsätze und ein Tor für seinen neuen Klub, zudem traf er im Pokal gegen Torwart-Legende Gianluigi Buffon. Auf italienischem Boden spielt er seit Anfang 2020, zuvor lief er eineinhalb Jahre für Heracles Almelo - dem momentanen Klub von Schalke-Talent Ahmet Kutucu - auf. Und davor? Durchlief auch Czyborra die Jugend des FC Schalke 04.

2015 wechselte der Genua-Leistungsträger von Energie Cottbus in die U17 der Königsblauen, bevor es es dann ein Jahr später hoch in die U19 ging, wo Czyborra zwei Jahre spielen sollte und 39 Einsätze in der U19-Bundesliga West sammelte. Zu seiner S04-Vergangenheit äußerte sich der 1,81-Mann ebenfalls im Interview mit dem "Sportbuzzer". "Ich schaffe es nicht, jedes Spiel zu gucken, da wir oft zeitgleich im Einsatz sind. Aber natürlich fiebert man mit und verfolgt seinen alten Club. Es ist schon traurig, was dort grad passiert. Der Verein hat eine große Geschichte, ein Abstieg in die 2. Liga wäre extrem schade", so Czyborra Mitte Februar.

Auf die Frage, ob der junge Außenbahnspieler seinem Ex-Klub helfen würde, antwortete er kurz: "Das weiß ich nicht, sowas möchte ich auch nicht beurteilen." Die Bundesliga jedenfalls sei dennoch ein Ziel für den 21-Jährigen - jedoch fühle er sich aktuell in Genua gut aufgehoben - nach einem Weggang 2022 sieht es aktuell jedenfalls nicht aus.

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