In der Schalker Kabine war es laut. Musik drang nach außen, feiernde Spieler waren zu hören. 3:1 hatte die Schalker U23 in der Fußball-Oberliga beim TuS Erndtebrück gewonnen, der sechste Sieg in Folge.
„Die Jungs feiern, weil sie wissen, dass das alles nicht selbstverständlich ist“, sagte Schalkes Trainer Torsten Fröhling. Und mit dieser Einstellung war seine Mannschaft auch in die Partie gegangen. Kein Schalker schwebte aufgrund der aktuellen Siegesserie über den Platz, alle blieben auf dem doch eher schlechten Kunstrasen der Tatsachen. „Die Gegner werden immer heißer gegen uns, dazu kommt dann eine tiefstehende Sonne und der Platz“, begründete Fröhling, warum dieser Sieg alles andere als ein Selbstläufer war.
Die ersten zehn Minuten waren noch etwas zerfahren, beide tasteten sich ab. Dann aber holte sich Schalke Stück für Stück mehr vom Spiel, hätte nach einer Ecke durch Niklas Wiemann schon in Führung gehen können, doch das erledigte Philip Fontein dann. Eine gute Einzelaktion schloss er mit dem 1:0 ab (25.).
Kurz danach hätte Fontein eigentlich auch eine Vorlage gutgeschrieben bekommen müssen. Nach einem Einwurf von Jonas Carls brachte Fontein den Ball zu Sandro Plechaty, Tor. Aber: Der Schiedsrichterassistent hatte bei dem Einwurf versehentlich die Fahne gehoben, Abseits gibt es beim Einwurf nicht. „Der Schiedsrichter hat sich sofort bei uns entschuldigt“, sagte Fröhling. So ging S04 nur mit einem Tor Vorsprung in die Kabine.
Den bauten die Königsblauen dafür aber sofort nach Wiederanpfiff aus. Stürmer Haji Wright setzte den Ball in den Winkel (47.), und Sandro Plechaty durfte nach schönem Pass von Kapitän Christian Eggert doch noch jubeln (62.).„Einziger Wermutstropfen war das Gegentor“, so Fröhling, das in letzter Sekunde fiel. „Damit waren vor allem die Spieler sehr unzufrieden“, sagte der Schalker Trainer. Die Mentalität der Königsblauen scheint eindeutig zu stimmen.
Autor: Tim Lievertz