Sieben zu null Tore und sechs Punkte. Das sind die nackten Zahlen der letzten zwei Regionalliga-Spiele von Rot-Weiß Oberhausen nach der sehr überraschenden Niederlage gegen den 1. FC Kaan-Marienborn vor zwei Wochen im heimischen Stadion Niederrhein. Nicht nur die Spieler waren damals sprachlos. Auch die Fans stellten jegliche Unterstützung ein und blieben auch aufgrund des desaströsen 0:2 eine Woche zuvor gegen den Wuppertaler SV stumm.
Mit den Siegen gegen den 1. FC Köln II und den TV Herkenrath ist die Welt an der Lindnerstraße zur wichtigsten Zeit des Jahres aber wieder in Ordnung, denn das Derby gegen Rot-Weiss Essen steht vor der Tür. Pünktlich zum großen Spiel feiern die Fans ihre Mannschaft wieder. „Der Sieg war sehr wichtig für die Fans. Wir sind glücklich, dass wir ihn auf diese Weise realisiert haben“, sagte RWO-Trainer Mike Terranova nach dem Herkenrath-Spiel.
Trainer und Spieler sind bereit für den Derbysieg
Terranova, dessen Bilanz gegen den großen Rivalen als Trainer mit einem Sieg, drei Unentschieden und einer Niederlage bei 8:8 Toren ausgeglichen ist, war nach dem Kaan-Marienborn-Spiel noch in großer Erklärungsnot wegen der Leistung seiner Mannschaft. Nun soll er die Kleeblätter zum nächsten Derbysieg nach dem Niederrheinpokal-Triumph führen. „Wir nehmen durch unsere jüngsten Leistungen natürlich Euphorie mit in das Derby. Das ist etwas Besonderes für uns“, beschreibt Terranova die Gefühlslage ohne eine Kampfansage zu machen.
Die machte dann aber sein Abwehrchef Jannik Löhden, der mit seinem Kopfballtor zum 4:0 den höchsten Liga-Sieg der laufenden Saison perfekt machte: „In Essen ist etwas Feuer unterm Kessel. Für uns sind drei Punkte gegen RWE Pflicht“, sagt er mutig. Auch sein Teamkollege und Doppel-Torschütze gegen Herkenrath Yassin Ben Balla geht mit einem positiven Gefühl in das wichtigste Liga-Spiel des Jahres: „Es ist vor allem gut für unsere Zuschauer, dass sie sehen, dass wir uns immer noch bemühen. Gegen Herkenrath hatten die Fans sicher Spaß. Jetzt müssen sie alle nach Essen kommen für uns“, appellierte der Franzose an die eigenen Anhänger.
Eine weitere erfreuliche Nachricht vor dem großen Spiel am kommenden Samstag ist die Rückkehr von Stürmer Philipp Gödde nach monatelanger Verletzungspause aufgrund einer Bandscheiben-OP. Gegen Köln II durfte er bereits zehn Minuten ran. Am Samstag verletzte sich Cihan Özkara unglücklich in der 60. Minute, weshalb Gödde bereits zu einem halbstündigen Einsatz kam. „Die Spritzigkeit ist natürlich noch nicht wieder komplett da“, stellte der 24-Jährige fest. Je nachdem wie ernst die Verletzung von Özkara ist, kann Gödde aber schneller wieder eine größere Rolle spielen als gedacht und das ausgerechnet pünktlich zum Derby.
Autor: Philip Ronden