Als Stansilav Iljutcenko in der 59. Spielminute zum vermeintlich vorentscheidenden 3:0 für den MSV Duisburg getroffen hatte, verwandelte sich das Meidericher Stadion förmlich in ein Tollhaus. Nach zuletzt fünf Pleiten in Serie sahen sich die Duisburger auf dem Weg zum sicheren Sieg, der in der Schlussviertelstunde aber noch einmal zu kippen drohte.
Zwei Darmstädter Joker machten ein Spiel, in dem sich der MSV lange Zeit als sicherer Sieger fühlen durfte, in der alles entscheidenden Phase noch einmal knapper denn je. Sören Betram drückte den Ball in der 73. Minute ein erstes Mal über die Linie der Duisburger, 15 Minuten später zeichnete sich HSV-Leihgabe Christoph Moritz für den 2:3-Anschlusstreffer zuständig.
Engin verpasst die Vorentscheidung
Darmstadt hoffte plötzlich auf das Remis, das die Hausherren mit aller Macht abzuwenden versuchten. Nach 94 gespielten Minuten pfiff Schiedsrichter Thorben Siewer die Partie schlussendlich ab: Der Schlussspurt der Hessen wurde nicht mehr belohnt, der MSV Duisburg konnte die heimschwache Bilanz aufpolieren und den zweiten Saisonsieg in der heimischen Arena bejubeln.
[spm_gallery]{"gallery_id":"7423","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"8"}[/spm_gallery] Dass Darmstadt überhaupt noch hoffen durfte, hatten sie unter anderem Duisburgs Ahmet Engin zu verdanken, der nach einer knappen Stunde die große Chance zum 4:0 auf dem Fuß hatte und freistehend scheiterte. Gästetrainer Dirk Schuster hatte die Szene wie folgt erlebt: „Wir haben dem Gegner fast noch das vierte Tor geschenkt.“ Engin nahm das Geschenk aber nicht an – und Darmstadt fand nochmal ins Spiel zurück. Schuster zur gescheiterten Darmstädter Aufholjagd: „Wir haben selbst nach dem 3:0 mit Mut nach vorne gespielt haben. Wir haben mit aller Macht auf das 3:3 gedrückt.“
Nach Darmstadt kommt Paderborn in die MSV-Arena
Am Ende ohne Erfolg. Was blieb, war eine 2:3-Niederlage, die für MSV-Trainer Torsten Lieberknecht absolut in Ordnung ging. „Das war ein verdienter Sieg von uns“, betonte der Gruev-Nachfolger, der sich insbesondere über die drei geschossenen Tore freute. Von Darmstadt-Trainer Dirk Schuster gab es nach Lieberknechts kurzem Fazit nur einen skeptischen Blick.
Den arg gebeutelten Duisburgern wird es egal sein, am kommenden Dienstag empfängt der abstiegsbedrohte MSV den SC Paderborn – mit neuem Selbstvertrauen und einem wichtigen 3:2-Sieg im Rücken.
Autor: Sven Bednarz