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Urteil gegen BVB-Attentäter
Lebenslang oder weniger als zehn Jahre

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Am Dienstag wird das Urteil gegen den BVB-Attentäter Sergej W. verkündet. Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange Freiheitsstrafe beantragt, die Verteidigung eine Haftstrafe deutlich unter zehn Jahren.

Am Dienstagmittag rückt der Fußball bei Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund trotz Champions-League-Stress für einige Stunden in den Hintergrund. Ab 14.00 Uhr verkündet der Vorsitzende Richter Peter Windgätter am Landgericht Dortmund nach elfmonatigem Prozess das mit Spannung erwartete Urteil gegen Sergej W.. Der Angeklagte hatte bereits im Januar gestanden, am Abend des 11. April 2017 den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus verübt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange Freiheitsstrafe beantragt, die Verteidigung eine Haftstrafe deutlich unter zehn Jahren. Bei seinem letzten Wort vor Gericht hatte Sergej W. vergangenen Donnerstag nur einen Satz gesagt: "Ich möchte mich bei allen entschuldigen."

Oberstaatsanwalt Carsten Dombert hatte zuvor das Attentat in seinem Plädoyer als 28-fachen Mordversuch gewertet und eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten gefordert. Die Verteidiger von Sergej W. plädierten hingegen auf eine Haftstrafe deutlich unter zehn Jahren.

Anwalt Carl Heydenreich hält den Antrag der Staatsanwaltschaft für nicht akzeptabel. "Der Oberstaatsanwalt hat gesagt, dem Angeklagten sei es auf die Vernichtung des Betriebskapitals des BVB angekommen. Die Tat ist aber in seiner narzisstischen Persönlichkeitsstruktur angelegt. Es kam ihm darauf an, für sein Ego ein perfektes Ding hinzulegen. Er wollte den Gewinn ohne den Schaden."

Dombert hält dagegen die Höchststrafe für angemessen. "Alles, was er getan hat, sollte dazu führen, ein größtmögliches Schadensbild herbeizuführen." Die Behauptung des mutmaßlichen Täters, er habe mit dem Bombenanschlag nur Angst und Schrecken verbreiten, aber niemanden töten oder schwer verletzen wollen, verwies der Oberstaatsanwalt in das Reich der Fabel. Das sei "Blödsinn" und "hanebüchener Unsinn".

Mehrere Gutachter waren in dem Verfahren zu dem Schluss gekommen, dass Splitterbomben, wie sie der Angeklagte hergestellt und gezündet hatte, nicht zu kontrollieren seien. Außerdem zeige der entstandene Schaden, wie groß die Gefahr für alle Insassen des Mannschaftsbusses tatsächlich gewesen sei.

Bei der Explosion kurz nach der Abfahrt der Mannschaft von Borussia Dortmund aus dem Teamquartier zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco waren der damals noch für den BVB aktive Spanier Marc Bartra im Bus schwer am Unterarm und zudem ein Motorradpolizist verletzt worden.

Der 29-jährige Sergej W. wollte nach eigenen Angaben mit seinem Attentat einen Kurssturz der BVB-Aktie auslösen. Er hatte zuvor nach Angaben der Staatsanwaltschaft für mehr als 26.000 Euro Optionsscheine und Kontrakte gekauft und damit viel Geld auf fallende Kurse gesetzt. Eine halbe Million Euro Gewinn hätte ihm sein Plan laut Anklage einbringen können.

Für den BVB hatte Rechtsanwalt Alfons Becker noch einmal daran erinnert, wie sehr der Bombenanschlag die Mannschaft und den ganzen Klub mitgenommen habe: "Das Geschehen ist allen ans Herz und in die Seele gegangen." Mehrere Dortmunder Spieler hatte bei der Bewältigung des Ereignisses psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Für die Borussia hatte der Anschlag zu einem großen Einschnitt geführt. Unter anderem litt die Beziehung zwischen dem damaligen Trainer Thomas Tuchel und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stark. Tuchel wurde nach der Saison entlassen und erklärte vor Gericht, dass dies ohne den Anschlag wohl nicht passiert wäre und bestätigte Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Watzke: "Der große Dissens bestand darin, dass ich im Bus saß und Aki nicht."

Watzke selbst hatte im vergangenen Monat noch einmal in der Sport Bild zu dem Anschlag Stellung genommen. "An so einem massiven Angriff hätte der Verein zerbrechen können, aber er hat sich letztlich nicht spalten lassen und gezeigt, dass er außergewöhnliche Situationen meistern kann." sid

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