Lob für sich selbst ist ja etwas, das man sparsam dosieren sollte. Und so war es ja auch ganz sicher nicht gemeint von Lucien Favre. Der Trainer von Borussia Dortmund wollte seine Sätze eher als wohlwollende Einlassung in Richtung seiner Spieler verstanden wissen. „Die Auswechslungen haben etwas gebracht, ganz klar“, sagte er und vergewisserte sich, wie das genau heißt im Deutschen. „Schwung?“ Ja, Schwung, eindeutig. Und letztlich auch die drei Punkte, die es für diesen 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt gibt. Favre wechselte den Sieg ein und steht nun an der Tabellenspitze. Mindestens bis Samstagnachmittag.
Witsel, Alcacer und Sancho beleben das Spiel
Nach 57 Minuten brachte der Schweizer zunächst Jadon Sancho für Jacob Bruun Larsen. Zehn Minuten später folgte die Premiere für den neuen spanischen Stürmer Paco Alcacer (für Maximilian Philipp) und kurz danach durfte auch der belgische Nationalspieler Axel Witsel (für Thomas Delaney) mittun. Aber vor allem die beiden Offensivmänner bestimmten fortan die Partie und hoben sie auf ein neues Ästhetik-Niveau.
Zu besichtigen war dies beim Treffer zum 2:1, den Alcacer hübsch einleitete, Sancho noch ein bisschen hübscher vorbereitete, indem er zwei Gegenspieler mit einem Haken aussteigen und eine überlegte Flanke folgen ließ. Marius Wolf vollendete. Und kurz vor Schluss kooperierten die beiden Einwechselspieler erneut vortrefflich. Sancho und Alcacer vollführten eine kurze Eckenvariante mit einer Art doppeltem Doppelpass, an dessen Ende die Leihgabe des FC Barcelona den Ball mit dem linken Fuß von der Strafraumgrenze in die lange Ecke jagte. Zugegeben, ein klein wenig half das Glück bei diesem Treffer mit. Aber die Männer von der Bank hatten die Partie zugunsten des BVB beeinflusst. „Das 2:1 war ein schönes Tor, gut vorbereitet war es auch“, sagte Favre, der nicht zu überschwänglichem Lob neigt: „Ich bin mit dem Ergebnis sehr, sehr zufrieden.“
Autor: Daniel Berg