"Rot-Weiss Essen ist der lukrativste Gegner in der Regionalliga. Wenn ich sagen würde, dass das kein besonderes Spiel ist, würde ich lügen. Essen hat super Fans und ich hoffe, dass sie zahlreich erscheinen werden, damit wir vor eine tollen Kulisse spielen können", betont Boyamba.
Der BVB II verpasste es durch das 0:2 am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbachs Reserve sich vor dem Nachholspiel gegen RWE eine bessere Ausgangssituation zu verschaffen. Denn bei einem ausgetragenen Spiel weniger als Viktoria Köln (37) stehen die Dortmunder bei 27 Punkten. Mit einem Sieg gegen Essen wären es "nur" noch sieben Zähler Rückstand. "Klar, wenn wir gegen Gladbach gewonnen hätten, köntnen wir sehr nah an die Viktoria rankommen. Aber ganz ehrlich: Die Liga ist so ausgeglichen, da ist es verdammt schwer - in jedem Spiel. Das hat der SV Straelen beispielsweise schon gegen Essen, gegen uns und auch die Viktoria gezeigt. Ebenso der SV Lippstadt. Durch die guten Aufsteiger ist die Regionalliga West noch stärker geworden. Wir schauen nur auf uns, und nicht auf die Siege oder Ausrutscher der Viktoria", betont der 22-jährige Ex-Wattenscheider.
Boyamba: "Überall sehe ich nur schwarz-gelbe Farben. Das ist schon geil hier"
Boyamba kam im vergangenen Sommer von der SG Wattenscheid 09 zu Borussia Dortmund II. Der gebürtige Rheinländer, der in Troisdorf geboren ist und mittlerweile in Dortmund lebt, konnte bei der Borussia auf Anhieb überzeugen. Boyamba erzielte sechs Tore in 15 Spielen und gehört zu den Leistungsträgern in der Mannschaft von Jan Siewert. "Ich habe mich hier schnell zurechtgefunden. Der Trainer, die Mannschaft, das alles passt super. Der Verein und die Stadt sind irre. Überall sehe ich nur schwarz-gelbe Farben. Das ist schon geil hier."
Der Vertrag des ehemaligen Schalkers läuft bis zum 30. Juni 2020 an der Strobelallee. Aktuell spielt er zwar "nur" in der U23 des BVB und schaut sich die Spiele der Profis von der Tribüne des Signal Iduna Parks an, aber aufgegeben hat er seinen großen Profitraum noch längst nicht. "Im Fußball weiß man nie. Das jüngste Beispiel von Hannovers Hendrik Weydandt zeigt doch, dass man mit viel Fleiß, harter Arbeit, Toren und etwas Glück alles schaffen kann. Der Junge hat es von der Kreisliga bis in die Bundesliga gepackt. Ich mache mir da keinen Kopf und will nur meine Leistung auf den Platz bringen, die der Mannschaft und letztendlich auch mir zur Weiterentwicklung verhilft. Alles andere kommt dann von alleine", erzählt Boyamba.
Torjäger lobt Ex-Trainer Farat Toku und seine ehemaligen Mitspieler
Was man mit harter Arbeit erreichen kann, bewies Boyamba bereits in der letzten Spielzeit. In 34 Begegnungen erzielte er elf Tore im Trikot der SG Wattenscheid und bereitete acht weitere Treffer vor. Vor seinem Wechsel nach Wattenscheid steckte er in einer Krise, nicht wenige hatten das einstige Riesentalent bereits abgeschrieben - aber nicht Farat Toku. "Ich hatte damals hervorragende Gespräche mit dem Wattenscheider Trainer. Farat war es, der mich wieder in Form gebracht und stark gemacht hat. Das werde ich ihm nie vergessen", sagt Boyamba.
Nicht zuletzt deshalb ist seine Verbindung nach Wattenscheid noch eng. Dass seine ehemaligen Mannschaftskollegen aktuell keine Gehälter überwiesen bekommen, nimmt auch Boyamba mit. "Die Jungs spielen da für kleines Geld und reißen sich den Arsch auf. Das haben sie nicht verdient. Mich macht es echt traurig, wenn ich sehe, was aus der SG Wattenscheid 09 geworden ist."
Autor: Krystian Wozniak