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RWE: Dritte Liga platzte last minute
Anhänger machten Jagd

RWE: Dritte Liga platzte last minute
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Entsetzen, Panik, Frust! Es gibt noch viele Begriffe, die das Seelenleben von Rot-Weiss Essen und seinem Umfeld jetzt treffend beschreiben würden.

Nach dem 0:1 (0:0) vor 18027 Zuschauern im Georg Melches-Stadion und der somit am letzten Spieltag verzockten Qualifikation für die dritte Liga brachen die Dämme: Das Feld wurde von tobenden Fans gestürmt, die Akteure beider Teams und das Schiedsrichtergespann schafften es gerade noch, unbeschadet die Kabinen zu erreichen.

Essens Coach Michael Kulm war komplett bedient: „Ich hoffe, wir kriegen einen guten Neustart hin. Dafür werde ich alles tun, damit wir schnellstmöglich wieder erfolgreichen Fußball sehen.“ Alles in der vierten Liga! Vor genau zehn Jahren war RWE – auch als durchgereichter Zweitliga-Absteiger – genau dort angekommen. Damals hieß der Ort Oberliga Nordrhein, jetzt nennt man dieses Trauerplätzchen Regionalliga. Kulm rang sichtlich nach Worten: „Wir waren nahe dran, auch vom Spielverlauf her, es fehlten stellenweise nur Zentimeter. Die Leistung war dabei bestimmt nicht schlecht, man wollte den Treffer erzwingen.“ Den schoss nur der VfB: Steve Müller schloss einen Konter ab (88.). Für den Familienvater steht allerdings auch fest: „Wir sind abgestiegen, man darf nicht nach Entschuldigungen suchen.“

Alles gewissermaßen „last minute“. Kulm blickte zurück auf seinen Start: „Vor Wochen hatten wir uns eigentlich schon mit dieser Situation abgefunden. Jetzt ist es tatsächlich so.“ Die Tabelle lügt nicht! Kulm nickt es ab: „Wir haben es somit nicht verdient. Das Ziel erreichten wir nicht, weil das eine Tor nicht gefallen ist. Es herrschte unheimlicher Druck vor, das tut weh.“ Der Versuch, richtige Formulierungen zu finden, war geradezu eine Qual. Vor einer Woche stand der Ex-Bochumer noch vor den Mikrofonen und strotzte vor Selbstsicherheit. „Wir werden nach vorne schauen“, versuchte Kulm, die Kurve zu kriegen, „damals hatten wir bereits Pläne und Ideen, wie wir wieder aus dieser vierten Liga entkommen können, wie man sich vernünftig aufstellt, wie man Strukturen aufbaut. Daran müssen wir jetzt arbeiten.“

Die Frage ist doch, mit wem? Kulm fast trotzig: „Es gibt die Möglichkeit des Neuanfangs. in der nächsten Woche setzen wir uns zusammen.“ Um dann Spieler zu überzeugen, sich auch in den Niederungen das Trikot für RWE überzustreifen. Kulm: „Wir müssen mit den Akteuren reden.“ Man könnte meinen, zu dieser Zeit ein „Vabanque-Spiel“, der zukünftige Kader könnte mit der heißen Nadel gestrickt werden. Kulm: „Früher ging es nicht, wir wussten bis kurz vor Schluss nicht, ob wir in der dritten Klasse sind.“ Jetzt weiß man es – dort laufen andere auf.

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