Welch ein dramatisches Szenario spielte sich am Sonntag in Gelsenkirchen ab. Die U19 von Borussia Dortmund verlor daheim mit 0:1 gegen Kellerkind RWO, 40 Kilometer westlich gewinnt der Rivale aus Gelsenkirchen in der 92. Minute gegen Bayer Leverkusen und zieht somit an beiden Kontrahenten im Kampf um Platz eins und zwei vorbei. Aktuell findet sich Königsblau damit auf dem ersten Tabellenplatz wieder, Dortmund ist Zweiter, Leverkusen rutscht auf den unerwünschten dritten Rang ab.
Diese Konstellation verspricht Spannung bis zur letzten Sekunde - sprich bis zum kommenden Samstag um kurz vor 15 Uhr. Dann sind die Spiele in Wuppertal, Duisburg, Leverkusen und Bochum gelaufen. Auch der VfL Bochum hat die Qualifikation für die Endrunde der Deutschen Meisterschaft noch nicht aufgegeben. Punktgleich mit der Werkself belegt der VfL den vierten Rang, hat damit die wenigsten Chancen auf die Quali. Alles in der eigenen Hand haben Norbert Elgert und seine Knappenschmiede. Mit einem Punkt Vorsprung auf die Borussia aus Dortmund geht Königsblau am Samstag (13 Uhr) ins entscheidende Duell mit dem bereits abgestiegenen Team vom Wuppertaler SV. Leichtes Spiel also? „So schwer es Oberhausen den Dortmundern bei der 0:1-Niederlage des BVB gemacht hat, so schwer wird es der Wuppertaler SV uns am nächsten Samstag auch machen“, weiß Elgert.
Vor dem wichtigen Sieg über die Werkself konnte der S04 lediglich eine der letzten vier Partien gewinnen, gegen den 1. FC Köln und Rot-Weiss Essen verlor die Elgert-Elf sogar. Aus diesem Grund allein hätte man sich Schalker Hemmungen vor dem Kick gegen Bayer schon vorstellen können. Bis zum 22. Spieltag führten die Schalker die Tabelle an, dann die Rückschläge gegen Köln und Essen. Nach dem Kick gegen Bayer sieht die Schalker Welt aber wieder ganz anders aus.
Einen Ausschnitt der Schalker Feierlaune sahen die Zuschauer nach dem 2:1-Siegtreffer durch Benjamin Goller. Die nächsten Freudensprünge sollen folgen: Wenn es nach den Gelsenkirchenern geht, am besten in einer Woche in Wuppertal. Elgert hat dafür den nötigen Plan: „Ja, wir haben uns gefreut, aber jetzt fokussieren wir uns auf den nächsten Samstag. Und, wenn wir dann am Ende auch erfolgreich sind, dann sollen die Jungs mich mal erleben.“ Die nötigen Feier-Qualitäten möchte man dem erfahrenen Elgert gar nicht absprechen.