Am Tag danach sprach RevierSport mit einem der Pokalhelden - Alexander Langlitz. Der ehemalige Schalker und Essener, der 120 Minuten auf dem Platz stand und im Elfmeterschießen zum zwischenzeitlichen 3:3-Remis verwandelte, ist auch nach einer geschlafenen Nacht immer noch außer sich vor Freude.
Alexander Langlitz, wie war die Nacht? Recht kurz (lacht). Wir haben ein wenig gefeiert, aber das war gar nicht das Problem. Man hat so viele Eindrücke gesammelt und Emotionen erlebt, dass man nur schwer einschlafen kann. Aber nach so einem Spiel braucht man auch nicht viele Stunden im Bett.
Was ging in Ihnen nach dem Schluspfiff vor? Ich bin in mich gegangen und habe die tolle Stimmung genossen. Dieser Moment des Jubels wird im Kopf abgespeichert. So etwas erlebt man nicht oft als Sportler und schon gar nicht als aktueller Drittligaspieler. Das, was wir aktuell erleben, gehört definitiv zu den Karriere-Highlights. Es ist einfach wunderschön.
Hand aufs Herz: Hatten Sie nach dem Platzverweis in der 80. Minute für Tim Wendel Zweifel am Erfolg? Ganz ehrlich: Nein! Ich wusste, dass wir jetzt noch stärker werden. Wir sind eine unglaubliche Truppe. Der Zusammenhalt wird bei uns ganz groß geschrieben. In so einer professionellen Mannschaft habe ich noch nie gespielt. Jeder unterstützt den anderen. Jeder pflegt seinen Körper, um auch die letzten Prozente rauszukitzeln. Der Lohn folgte gegen Leverkusen. Und es war ja kein glücklicher Sieg. Wir haben dem Champions-League-Vertreter richtig Paroli geboten und hätten auch in der regulären Spielzeit gewinnen können. Da können wir alle drauf stolz sein.
Als ehemaliger Schalker kann es für Sie eigentlich nur einen Wunschgegner für das Achtelfinale geben, oder? (lacht) Klar, ich würde mir schon den FC Schalke 04 in Lotte wünschen. Das wäre dann das nächste Highlight. Aber Schalke muss am Mittwochabend erst in Nürnberg weiter kommen. Das wird schwer. Ich habe nach dem Leverkusen-Spiel Glückwünsche von einem langjährigen Schalke-Fan erhalten. Er hat mir geschrieben, dass er nicht gerade gerne gegen Lotte spielen würde, falls man in Nürnberg weiter kommen sollte. Wir haben uns schon ein wenig Respekt erarbeitet.