Feiertage für die Bochumer Fans waren die bisherigen Besuche des SV Sandhausen beim VfL nicht gerade. Ein wenig quälen mussten sich die Bochumer, einmal zogen sie sogar den Kürzeren. Und auch der knappe 3:2-Erfolg im Februar hing an einem seidenen Faden. Nach einer 2:0-Führung schafften die Gäste sogar den Ausgleich, mussten sich nur wegen Simon Teroddes verwandelten Foulelfmeters in die Niederlage fügen. Zu diesem Zeitpunkt trug Johannes Wurtz zwar noch nicht das Bochumer Trikot, mit Sandhausen aber hatte er bereits seine Erfahrungen gemacht: „Ich rechne mit einem unangenehmen Gegner. Sie sind sehr zweikampfstark und robust, auch bei Standards muss man aufpassen.“
Training nicht öffentlich
Vielleicht wird diese Stärke bei Standards ausschlaggebend sein für Gertjan Verbeeks Planungen. Zunächst verkündete der VfL-Trainer, dass die Rekonvaleszenten Tim Hoogland und Timo Perthel bereits heute zum Kader gehören werden, dann folgte dieser Satz: „Wer zum Kader gehört, ist auch fit für die Startelf.“ Weil das gestrige Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, kann man nun nur spekulieren, ob Verbeek eventuell zum Innenverteidiger-Duo Hoogland/Bastians zurückkehrt und damit Pawel Dawidowicz auf die Reservebank zurückkehrt. Der junge Abwehrspieler kam am Mittwochabend etwas verspätet von der polnischen A-Nationalmannschaft zurück, weil erst ein Schaden am Flugzeug behoben werden musste.
Vielleicht ist Verbeek die Anzahl der Gegentore in den letzten Spielen einfach zu hoch: Zweimal klingelte es in Aue (nach Standards), viermal gegen Nürnberg und dreimal in Düsseldorf. Sollten Tim Hoogland und Timo Perthel in die Startformation zurückkehren, würde nur noch Stefano Celozzi fehlen, um die Abwehrformation der ersten Saisonwochen bilden zu können. Allerdings sind auch andere Lösungen denkbar: So könnte Hoogland den Losilla-Part übernehmen und der Ex-Paderborner Dominik Wydra ins Abwehrzentrum rücken. Wydra, der in einem Pflichtspiel bislang noch gar nicht für den VfL aufgelaufen ist, hat in der vergangenen Saison aber auch für Paderborn zentral vor der Abwehr gespielt.
Ist in der Defensive inzwischen wieder einiges denkbar, so herrscht in der Offensive momentan ein Defizit. Nils Quaschner wird erst wieder in zwei, drei Wochen ein Thema sein, dieser Zeitraum gilt laut Gertjan Verbeek auch für Arvydas Novikovas. Und Selim Gündüz hat beim 4:2-Erfolg in Aue wohl nur für alle Fälle auf der Reservebank gesessen. Nach der 0:1-Niederlage im Angebotsspiel gegen den VfL Osnabrück schilderte Verbeek seinen Eindruck von Gündüz so: „Er hat sich Mühe gegeben, ist aber noch weit entfernt von der Form, die er vor der langen Verletzungspause hatte.“
Inklusive Kevin Stöger (Kreuzbandriss) fehlen dem VfL vier Offensiv-Spieler. Weshalb sich auf der Reservebank wohl vorwiegend defensive Spieler tummeln dürften.