Drei Tage zuvor war der Kapitän des VfL von Dr. Alexander Rosenthal in einem zweistündigen Eingriff am linken Kreuzband sowie am Innen- und Außenmeniskus operiert worden. Es war die vierte Kreuzband-OP seiner Karriere. RS sprach nach der Entlassung exklusiv mit dem Bochumer Innenverteidiger.
Patrick Fabian, wie geht es Ihnen nach der Entlassung? Den Umständen entsprechend sehr gut. Alles ist gut verlaufen. Nach dem Studium der Röntgenaufnahmen, ist auch der Doktor sehr zufrieden. So kurios es klingen mag, die Routine nach den vorhergegangenen Operationen hat mir geholfen. Ich kannte die Abläufe, weiß, dass ein geschwollenes Knie etwas völlig Normales ist und irgendwie machte sich auch wieder die Zuversicht breit, weil ich es schon dreimal zuvor geschafft habe. Gleich am ersten Tag nach dem Eingriff hatte ich schon zwei Termine bei den Physios, denn es ist wichtig, dass das Knie sofort bewegt wird, um ein Verkleben der Wunde zu vermeiden. Ich kann also nicht den ganzen Tag im Bett liegen. Haben Sie das Spiel im Stadion an der alten Försterei verfolgt? Natürlich. Es war für mich eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Denn gefährlich wurde es für meine Kollegen eigentlich nur bei Standards, denn da ist Union bärenstark. Defensiv war die Leistung in Ordnung, aber nach vorne haben wir viel zu schleppend gespielt, aber so etwas kann immer passieren. An der Einstellung hat es jedenfalls nicht gelegen.
Mindestens sechs Monate Heilungsprozess berechnet man für eine Genesung bei einem Kreuzbandriss. Aber wie sehen die nächsten Tage aus? Schon am Montag beginnt die Reha. Auch wenn man nicht übertreiben darf. Zunächst einmal werde ich in den nächsten Monaten erheblich eingeschränkt sein, so darf ich mein Knie überhaupt noch nicht beugen. In zwei Wochen bekomme ich dann eine Gehschiene, dann darf ich das Knie zu 75 Grad anwinkeln. In vier oder fünf Wochen kann ich die ersten Schritte absolvieren. Zunächst aber werden rund einen Monat die Gehhilfen mein ständiger Begleiter sein. Momentan bin ich sehr eingeschränkt, nicht mobil und werde Hilfe angewiesen sein. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich am Sonntag schon ins Stadion kommen kann.
Von der VfL-Gemeinde gab es viel Zuspruch. Wie haben Sie den wahrgenommen? Das war natürlich überwältigend und Aufmunterung für die Seele. Es hat mich schon ein wenig stolz gemacht, denn die Anteilnahme übertraf alle meine Erwartungen. Ich verspreche allen, dass ich alles tun werde, um wiederzukommen, um mich so für das entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken.