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HORDEL: Wellmann zeigt Verständnis für Fußballer
"Wir sind nicht pleite"

HORDEL: Wellmann zeigt Verständnis für Fußballer
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Nach den öffentlichen Angriffen der Mannschaft gegen den Sportlichen Leiter Jürgen Wellmann (RS berichtete ausführlich) machen Spekulationen die Runde, dass die DJK TuS Hordel kurz vor dem finanziellen K.O. stehen würde. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung, auf der die Geschehnisse erklärt werden sollten, war für den morgigen Freitag angedacht. Doch dieser Termin ist verschoben worden. RS sprach mit Wellmann über die Gründe, die Engpässe und die sportliche Zukunft der Bochumer.

Hallo Herr Wellmann, warum ist die Versammlung abgesetzt worden und wird nun erst nach den Sommerferien einberufen?

Der Vorstand möchte, dass unser Sponsor Heinrich Müntefering dabei ist. Da er allerdings gesundheitlich angeschlagen ist und nach seiner stationäre Behandlung noch in die Reha muss, haben wir uns so entschieden.

Stößt denn wenigstens diese Begründung im Club auf Verständnis, oder hat sich erneut eine Widerstandsfront gebildet? Einige Leute können selbst logische Dinge nicht klar durchschauen. Aber ich habe es mit Fußballern zu tun, deshalb verzeihe ich vieles. Es müsste jedem verständlich sein, dass es triftige Gründe sind. Wie haben Sie sich mit der Mannschaft, die noch auf drei ausstehende Gehälter wartet, geeinigt?

Die finanziellen Ausstände wurden geklärt. Wer will, kann sich sein Geld ab sofort in Hordel abholen. Wer es nicht schafft, kann am Freitag, 22. Juni ab 19 Uhr ins Vereinsheim kommen. Da habe ich das Team zu einer Erklärungsrunde, in der die Zukunftsplanung eine Rolle spielt, eingeladen. Damit sind wir von unseren Verbindlichkeiten des Teams gegenüber entbunden.

Die Gerüchteküche brodelt auf Hochtouren. Ist die DJK finanziell am Ende?

Nein, es geht hier geordnet weiter. Wir haben keine dramatische, aber eine zeitgemäße Situation. Alle Vereine bewegen sich auf einem Weg, der nicht mehr mit dem von vor zehn Jahren zu vergleichen ist. Die Gelder fließen nicht mehr in diesem Maße und die Leute interessieren sich nicht mehr so für den Amateur-Fußball. Während die Bundesliga boomt und das Geld dorthin getragen wird, haben wir zu knapsen. Auch die Heimatmentalität der Sponsoren wie auch der Spieler existiert nicht mehr. Die Leute wollen nur noch interessanten und gesellschaftlich akzeptierten Sport sehen. Die Basis bleibt dabei auf der Strecke. Auch Hordel?

Ohne Herrn Müntefering sicherlich, denn dann wäre hier gar nichts. Und genau deshalb sollten sich die Kritiker überlegen, ob man diesem Mann noch mehr Unterstützung zukommen lässt. Dass, was die Spieler gesagt haben, halte ich nicht für sinnvoll. Die sollten sich lieber mal an anderen Clubs orientieren, dort ist die Lage nicht anders. Wir sind allerdings nicht pleite, auch wenn es keine paradiesischen Zustände mehr gibt.

Werden Sie auch in der kommenden Saison in der Verbandsliga antreten?

Wie es heute aussieht, ja. Sollten sich die Geldgeber allerdings anders entscheiden und uns nicht mehr unterstützen, kann ich für nichts garantieren. Dann müssten wir Überlegungen anstellen, in welcher Klasse wir auflaufen. Aber davon gehe ich nicht aus. Aufgrund der ungewissen Etatlage haben Sie auch noch keine neue Mannschaft auf die Beine stellen können. Wie soll das noch funktionieren?

Welche Leistungsstärke die Truppe in der kommenden Spielzeit aufbieten kann, steht noch in den Sternen. Denn ich brauche klare Ansagen, mit welchem Etat ich planen kann. Verbindliche Aussagen werde und kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht treffen. Doch ich bin mir sicher, dass wenn der finanzielle Rahmen geklärt ist, wir noch gute Akteure bekommen werden.

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