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Stuttgarter Fans toppen WM-Euphorie
250 000 feiern im Ländle die Meister-Party

Stuttgarter Fans toppen WM-Euphorie
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Während der vergangenen Weltmeisterschaft haben sich die deutschen Fans bereits als feiertauglich erwiesen, doch 315 Tage nach den Auftritten der deutschen Nationalmannschaft haben 250.000 Fans in Stuttgart die Messlatte für Siegesfeiern noch ein Stück höher gelegt. Nachdem der VfB Stuttgart am Samstag die erste deutsche Meisterschaft seit 15 Jahren zurück ins Ländle geholt hatte, brachen in der Nacht auf Sonntag in der sonst beschaulichen Schwabenmetropole alle Dämme. "Ich bin einfach nur überwältigt. Dieser Abend hat sogar die Stimmung bei der WM noch übertroffen", sagte überschwänglich VfB-Präsident Erwin Staudt, der gemeinsam mit Kapitän Fernando Meira und Oberbürgermeister Wolfgang Schuster den Autokorso der 15 Cabrios durch die Stadt anführte.

Sage und schreibe dreieinhalb Stunden benötigten die Profis und Funktionäre, um in ihren Fahrzeugen die 5,9 Kilometer vom Stadion zum Schlossplatz zu bewältigen. Rund einen Kilometer vor dem Ziel kam der Tross in der Nähe des Bahnhofs nicht mehr weiter. Damit die Spieler überhaupt noch vor Mitternacht die Bühne auf dem Schlossplatz erreichten, musste die Polizei den Korso sogar umleiten. Stuttgart war im kollektiven Freudentaumel und feierte am Samstag die "Love Parade des Fußballs". "Ich hätte nie gedacht, dass so etwas hier möglich ist. Das übertrifft sogar noch die WM. Das habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Man sagt immer, dass die Schwaben ein bisschen bieder sind, aber was hier abgeht, ist unfassbar", erklärte VfB-Coach Armin Veh, dem der ganze Trubel fast ein bisschen peinlich war.

Der am Samstag wohl belebteste "Parkplatz" in Deutschland: Stuttgarts "Meistermeile".

Am 8. Juli 2006 hatten rund 20.000 Fans die Nationalelf und den damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann nach dem Sieg im Spiel um Platz drei gegen Portugal vor dem Teamhotel bis in die Morgenstunden frenetisch gefeiert. Doch die überbordende Party nach dem 2:1 gegen Cottbus und dem Gewinn der fünften Meisterschaft stellte auch laut Nationalspieler Thomas Hitzlsperger die ausgelassene WM-Stimmung in den Schatten.

"Es ist überragend. Es ist schön zu erfahren, dass die Leute so viel Respekt vor unserer Leistung in dieser Saison haben", sagte der Mittelfeldspieler, der mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Energie Cottbus sowohl im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion als auch bei 50.000 Menschen auf dem Schlossplatz für kollektive Erleichterung gesorgt hatte.

Auch Nationalkeeper Timo Hildebrand, der den VfB am Saisonende verlässt, erlebte die Meister-Feier noch intensiver als das Sommermärchen mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im vergangenen Juli. "Es ist unglaublich, was in Stuttgart abgeht. das toppt sogar die WM. Ich habe keine Zeit für Wehmut, jetzt wird einfach nur gefeiert", erklärte Hildebrand. Der gebürtige Wormser, im Team lange als Grantler verschrien, entpuppte sich im Anschluss an den Autokorso als wahre Stimmungskanone. Der 28-Jährige stürmte um 23.35 Uhr als erster die Bühne auf dem Schlossplatz, entriss den Stars der "Fantastischen Vier" das Mikro und sang gemeinsam mit über 50.000 Menschen: "Schade Schalke, alles ist vorbei."

Unterdessen zog die Polizei nach der feucht-fröhlichen Feier eine insgesamt positive Bilanz. Lediglich 19 vorübergehende Festnahmen verzeichneten die Stuttgarter Beamten, nachdem es aufgrund von erheblichen Alkoholkonsums zu Rangeleien gekommen war.

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