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HSV will mit Stevens auf der Bank siegen
Bochum trifft auf Hannover

HSV will mit Stevens auf der Bank siegen
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Zum Abschluss des 27. Bundesliga-Spieltages steht heute Huub Stevens im Mittelpunkt. Der Coach des Hamburger SV, der zuletzt neun Tage am Bett seiner schwer kranken Ehefrau Toos in der Rotterdamer Spezialklinik Daniel den Hoed gewacht hatte, ist am Samstag in die Hansestadt zurückgekehrt und wird den HSV im Abstiegsduell gegen den VfL Wolfsburg (17.00 Uhr/live bei arena) betreuen.

Nach Absprache mit den Ärzten fällte der HSV-Trainer am Samstagvormittag die schwere Entscheidung, seine Gattin, die nach einer Darm-Notoperation im künstlichen Koma liegt, für 30 Stunden der Fürsorge der Fachmediziner zu überlassen. "Er leitete das Abschlusstraining und kehrt heute unmittelbar nach dem Abpfiff nach Holland zurück, um sich um seine Frau zu kümmern", erklärte HSV-Pressesprecher Jörn Wolf. Am Samstag um 16.30 Uhr übernahm Stevens unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Hamburger Arena wieder das Ruder von seinem Co-Trainer Markus Schupp, der zuvor versucht hatte, eine halbwegs konzentrierte und geregelte Vorbereitung auf das Spiel zu gewährleisten. "Wir hatten ständig telefonischen Kontakt und haben alles abgesprochen. Wir müssen mit dieser Situation klarkommen. Ich denke nicht, dass meine Mannschaft ein Problem hatte", meinte Schupp.

Dietmar Beiersdorfer hatte dagegen befürchtet, dass die Umstände Einfluss auf die Leistung der abstiegsbedrohten Elf nehmen könnten. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Situation optimal ist. Aber am Schlimmsten ist seine familiäre Situation. Wir geben Huub Stevens alle Zeit, die er braucht. Wir haben jetzt einen Satzball im Kampf um den Klassenerhalt", erklärte der Sportdirektor. Der HSV liegt trotz des zuletzt gezeigten Aufwärtstrends punktgleich mit den Abstiegsplätzen, Stevens könnte seinen 100. Bundesliga-Sieg einfahren.

Die Vereinsführung überließ die Entscheidung über den Zeitpunkt der Rückkehr allein dem 53-Jährigen. Dieser hatte nach dem Aufstieg 2005 mit dem 1. FC Köln sein Amt niedergelegt, um sich mehr um seine Frau kümmern zu können. Vor dem richtungweisenden Spiel fühlte auch VfL-Trainer Klaus Augenthaler trotz der dringend benötigten Punkte aus der Ferne mit dem Kollegen. "In so einer schwierigen Situation haben auch die Spieler das Gespür und das nötige Herz, es richtig einzuschätzen. Es wird für uns sicherlich kein Vorteil sein", meinte "Auge".

Für den Weltmeister von 1990 zählt aber unabhängig von den Umständen nur der Sieg: "Wir schauen diesmal nicht, ob wir dort auch gewinnen können. Wir fahren dahin, um zu gewinnen. Hamburg ist auch nicht stärker als die Bayern, Stuttgart oder Schalke. Ein Sieg wäre für uns ein riesiger Befreiungsschlag." Fraglich ist der Einsatz von Mike Hanke, der weiter an Knieproblemen laboriert. "Egal wer spielt, wir müssen Punkte holen", forderte der Nationalstürmer. Der HSV kann wieder auf Spielmacher Rafael van der Vaart zurückgreifen, der seine Wadenzerrung auskuriert hat.

Marcel Koller (Foto: firo).

Ein Sieg ist auch im zweiten Sonntagsspiel für den VfL Bochum Pflicht. Die einstmals "Unabsteigbaren" können mit einem Heimsieg gegen Hannover 96 die Abstiegsränge verlassen. "Wir dürfen auf keinen Fall den Anschluss verlieren. Wir müssen weiter so spielen, als hätten wir das Messer am Hals", forderte Trainer Marcel Koller und konterte damit eine Aussage von 96-Coach Dieter Hecking, der die "Punkte entführen" will: "Da haben wir entschieden was dagegen.

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