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LÜNEN - Krause nicht mehr Kasper

LÜNEN - Krause nicht mehr Kasper
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Helmut Krause hat beim Lüner SV die Brocken hin geschmissen. Der zuletzt als Multi-Funktionär tätige 51-Jährige trennt sich ab sofort von seinen Ämtern als Sportlicher Leiter, Geschäftsführer und Kassenwart.

Helmut Krause hat beim Lüner SV die Brocken hin geschmissen. Der zuletzt als Multi-Funktionär tätige 51-Jährige trennt sich ab sofort von seinen Ämtern als Sportlicher Leiter, Geschäftsführer und Kassenwart und wird lediglich noch bis zum 30. Juni die A-Jugend betreuen. „Ich habe das Gefühl, dass sich von den Leuten im Verein keiner um die eigentliche Arbeit kümmert. Das ist ein Zustand, der für mich nicht mehr tragbar war“, begründet Krause seinen Entschluss.

Dabei ist der Lüner SV für „Helle“ eine Herzens-Angelegenheit. Anfang der 80er Jahre kickte Krause in der Ober- und Verbandsliga-Mannschaft der Rot-Weißen. Am 26. Oktober 2003 hatte er die sportliche Leitung in der „Kampfbahn Schwansbell“ übernommen und im Frühjahr 2004 sogar den Trainerposten übernommen. „Dann ist es immer mehr geworden. Nach dem Rücktritt von Schatzmeister Karl-Heinz Beermann am 1. Mai diesen Jahres habe ich noch die Kassengeschäfte geführt und zuletzt das Spiel der Uwe-Seeler-Traditionself hauptverantwortlich organisiert“, waren die 24 Stunden eines Tages für den umtriebigen „Fußball-Verrückten“ oft zu wenig. „Für den Lüner SV habe ich meine Familie und meinen Beruf total vernachlässigt. Das kann aber kein Dauer-Zustand sein“, drückt Krause jetzt den Pausen-Knopf.

Bis Ende des Monats will er an der Sportschule Kaiserau sein Diplom als Sport-Manager machen, dann geht es für den Immobilien-Makler ab in den Urlaub nach Kanada. „Ich habe dort ein Haus. Wie lange ich bleibe, kann ich selbst bestimmen“, lehnt sich Krause wie im „Jever“-TV-Spot – kein Stress, keine Autos, kein Handy – entspannt zurück.

Eine Rückkehr zum LSV ist zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, aber nur unter klar formulierten Bedingungen möglich. „Ich mache nicht mehr den Kasper für andere“, redet Krause Klartext. Denn mit der Einstellung von Vorstands-Mitgliedern wie Jens Backszat und Dirk Hartmann (beide zweite Vorsitzende) kann der Power-Mann nicht leben: „Eigentlich wären die von ihren Voraussetzungen dazu befähigt gewesen, die Geschäftsführung oder die Kasse zu übernehmen. Aber sie werden ihre Gründe haben, warum sie das nicht wollten.“

Der Bruch Krauses mit seinem Club ist ein weiteres unrühmliches Kapitel in der an Possen reichen jüngeren Geschichte des Lüner SV allerdings keine große Überraschung. Nun sind die Gremien gefordert, in den nächsten Tagen wieder einen arbeitsfähigen Vorstand zusammen zu stellen.

Nachgefragt

[b]Dirk Hartmann, was nun in Lünen?[b]

Wir werden innerhalb des Vereins zügig Strukturen schaffen, dass ab Montag nächster Woche alle Funktionen wieder verteilt sind. Das kann durch eine Umstrukturierung im Vorstand geschehen. Es spricht aber auch nichts dagegen, dass in solch einem Verein, wie es der Lüner SV ist, eine hauptamtliche Kraft arbeitet.

[b]Wer wird Sportlicher Leiter?[b]

Darüber beraten wir gerade. Aber die Besetzung dieser Stelle hat keine Eile, denn unser Kader für die kommende Verbandsliga-Saison steht.

[b]Was halten Sie von den Vorwürfen Krauses, er hätte die ganze Arbeit schultern müssen und andere Leute im Vorstand nicht?[b]

Ich glaube nicht, dass jemand, der gerade zurück getreten ist, das Recht hat, über andere zu urteilen und Vorschläge zu unterbreiten. Das verbitte ich mir als Zweiter Vorsitzender des Vereins. Und zwischen den Eigen-Wahrnehmung der Realität und der tatsächlichen liegt oft ein großer Unterschied.

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