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Ost-Klubs: Stühlerücken
Dynamo legt sich mit der Stadt an

Ost-Klubs: Stühlerücken und Krach in Dresden
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Jena schickt Geschäftsführer und Sportdirektor in die Wüste, Magdeburg wirft die komplette sportliche Leitung raus, Dynamo legt sich erneut mit der Stadt an...

Bei den traditionsreichen Fußball-Ostklubs ist dieser Tage das große Stühlerücken angesagt. Dabei ist die fehlende Kontinuität eines der Hauptprobleme für die in der Versenkung verschwundenen Vereine der ehemaligen DDR. Auch die jetztige Personal-Rotation sorgt für reichlich Unruhe. "Ich bin enttäuscht und weiß nicht, was man mir vorwerfen kann", sagte der beim Drittligisten Jena geschasste Geschäftsführer Michael Born, dessen bis zum 15. April laufender Probevertrag nicht verlängert wird. Neben Born muss auch Sportdirektor Heiko Weber seinen Stuhl räumen. Angeblich sei der Verein nur Webers Wunsch nach einer Trainer-Karriere nachgekommen, doch offenbar hatte man auch vom internen Machtkampf zwischen Weber und Born die Nase voll.

Die Entscheidung kontra Born ist auf dem ersten Blick dennoch unverständlich. Dank seines Krisenmanagment konnten die finanziell angeschlagenen Thüringer das Etatloch von knapp einer Million Euro stopfen und einen drohenden Punkteabzug seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhindern. Doch hinter den Kulissen machte sich Born mit seiner sehr selbtbewussten Art nicht nur Freunde. Das Verhältnis sowohl mit Weber als auch mit Präsident Hartmut Beyer galt als stark unterkühlt. Beyer wird vorübergehend die Aufgaben des Geschäftsführers übernehmen.

Das Thema Geschäftsführer erhitzt derzeit auch in Dresden die Gemüter. Nur wenige Tage nach der abgewendeten Insolvenz dank der zusätzlichen 1,2-Millionen-Euro-Spritze durch die Stadt ist das Verhältnis zwischen Klub und Stadt schon wieder belastet. Der Aufsichtsrat des achtmaligen DDR-Meisters besteht aus Satzungsgründen trotz einer klaren Absage durch den Stadtrat auf die Einstellung eines zweiten Geschäftsführers. Angeblich hat Stephan Beutel bereits einen gültigen Vertrag unterschrieben. Dies stößt wiederum bei der Stadt auf Unverständnis. "Wenn sich Dynamo in der jetzigen Situation einen zweiten Geschäftsführer leisten kann, braucht der Verein nicht wirklich unsere Hilfe", sagte Stadtrat-Vertreter Holger Zastrow. Der bislang einzige Geschäftsführer Stefan Bohne kündigte seinen Rücktritt an, sollte Beutel eingestellt werden: "Es würde der Eindruck entstehen, Dynamo habe die Stadt hinters Licht geführt. Das lässt sich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren."

Auch die Sponsoren sind unglücklich mit dem Konfrontationskurs. "Wir sind sehr verbittert und erbost, dass der Aufsichtsrat kraft seiner Wassersuppe die Sache durchziehen will und einem Geschäftspartner, nämlich der Landeshauptstadt, mit der Keule ins Gesicht schlägt", wird ein Premium-Partner in der Sächsischen Zeitung zitiert.

In Magdeburg floss zwar nach den Entlassungen von Trainer Steffen Baumgart und dem sportlichen Leiter Michael Richter kein böses Blut, doch harmonisch war die Trennung keineswegs. Vor allem zwischen der Mannschaft und dem ehemaligen Bundesligaprofi Baumgart soll es seit Wochen gekriselt haben. "Am Ende tritt häufig das Phänomen in Kraft, dass jeder Spieler nur noch an sich denkt. Dann kommen auch längst vergessen geglaubte Disharmonien wieder hoch", sagte Manager Rüdiger Bartsch, der kommissarisch die Aufgaben von Richter übernimmt.

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