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Maradona ist ein Brasilianer

Der MSV-Fanblog: Maradona ein Brasilianer
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Der MSV gewinnt mit einer guten Mannschaftsleistung in Führt. Zauberfußball gab’s zwar keinen und dennoch haben auch die „Zebras“ einen echten Maradona.

Zunächst einmal gehe ich schwer davon aus, dass Diego Armando Maradona meinen Blog nicht liest. Eine solche Überschrift hätte mir der Jahrhundert-Kicker wohl nie verziehen. Stattdessen hätte ich mir wahrscheinlich diverse Schimpftiraden anhören müssen. Doch seit dem Match in Fürth hat nicht nur Argentinien einen begnadeten Handballer in seinen Reihen, sondern auch der MSV. Zwar hat Meiderich nicht die "Hand Gottes" anzubieten, dafür aber immerhin die Hand von Innenverteidiger Soares.

„Hobby-Maradona“ zum Zweiten

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab.

Leider ist der Wirkungseffekt der beiden „Hände“ ein völlig unterschiedlicher. Während es die eine Hand- nämlich die Gottes- immerhin schaffte, ein WM-Viertelfinale mit zu entscheiden, verursachte das zweite „Greifwerkzeug“ lediglich einen Elfmeter. Doch damit nicht genug. Statt aus den Folgen des ersten Handspiels zu lernen, ließ es der ansonsten tadellos agierende „Hobby-Maradona“ ein paar Minuten später erneut darauf ankommen und griff im Luftkampf erneut mit den „Griffeln“ nach dem kunstledernden Spielgerät. Das der Referee den Einsatz des im Fußball strengstens verbotenen Körperteils nicht sah, war dann wohl ausschließlich eine Fügung Gottes.

Wahrscheinlich hatte dieser dem ansonsten seit seiner Ankunft in Duisburg nicht immer ganz so „göttlich“ agierendem Soares einfach für einen kurzen Moment „seine Hand geliehen.“ Oder war der Brasilianer etwa für einen kurzen Moment selbst ganz Maradona geworden, also die Hand Gottes? Vielleicht ist Maradona aber auch Brasilianer.

Genau wissen wir es nicht, fest steht jedenfalls, dass Bruno Soares mit „Dieguito“ bis auf die beinahe schicksalhaften Momente im Fürther Playmobilstadion ansonsten eher genauso viel gemeinsam hat, wie der fränkische Gegner vom Wochenende mit dem Aufstieg in die Bundesliga. Muss er auch nicht, denn schließlich ist der Mann mit dem modischen Kurzhaarschnitt als Verteidiger eher für's Grobe zuständig. Und hier gilt meine Zufriedenheit mit dem Match vom Wochenende auch der „Samba-Innenverteidigung“ mit Tiago und eben „Diego Armando Soares“.

„Grlić-People“ wieder da

Drehte in Fürth auf und spielte teilweise wie in "alten Zeiten": MSV-Mittelfeldmotor Ivica Grlic (Foto: firo).

Für die schönen Dinge des Fußballs war am Sonntag dagegen einer zuständig, den ich schon lange nicht mehr so stark gesehen habe. Ivica Grlić gefiel mir außerordentlich gut - sensationelle Pässe, die der Bosnier da gelegentlich an den Mann brachte - und für einen kurzen Moment erinnerte ich mich an die Zeit, als der in München geborene Mittelfeld-Akteur den MSV dank einer atemberaubenden Freistoß-Treffer-Serie fast im Alleingang in die erste Liga schoss. Ein mir nicht ganz so unbekannter Fanklub der Zebras - ich bin selbst Mitglied dort - erfand damals die wunderbaren „Grlić-People“.

Ich muss zugeben, dass ich mich in der letzten Zeit oft über den ehemaligen Internationalen Bosnien-Herzegowinas geärgert habe. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, der mittlerweile 34-Jährige ist immer so gut, wie er gerade möchte. Will sagen: Grlić ist ein toller Techniker und ein super Kicker, doch manchmal kam es mir so vor, als hätte er schlichtweg keine Lust Fußball zu spielen. Wie auch immer, am Sonntag war der Regisseur stark und ich mal wieder ein „Grlić-People“.

Zu viel Ego im Gepäck?

So kann doch für das anstehende Duell mit dem FC Augsburg eigentlich nichts mehr schief gehen, oder glauben die Oberschwaben ernsthaft, dass sie gegen einen Gegner der die „Grlić-People“ und die „Hand Gottes“ in seinen Reihen hat auch nur den Hauch einer Chance hätten? Wahrscheinlich lautet die Antwort ja, denn die 0:5-Klatsche des MSV vor einigen Wochen in der Rosenau wird den FCA mit jeder Menge Selbstbewusstsein im Gepäck an die Wedau reisen lassen. Und vielleicht haben die Augsburger ja so viel Ego im eignen Gepäck, dass für die drei Punkte die es am Sonntag zu gewinnen gibt, gar kein Platz mehr vorhanden ist.

Das Duisburger „Punkte-Säckel“ ist jedenfalls noch lange nicht voll.

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