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Fansitzung
Das fordern die Fanszenen von DFB und DFL

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Gladbach-Fans, Gladbach-Fans Foto: firo
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Am Montag haben die aktiven deutschen Fanszenen dem DFB ein Positionspapier zu fünf Kernthemen überreicht. Dabei geht es um Fanrechte, Anstoßzeiten, Sportgerichtsbarkeit, Stadionverbote und Kommerzialisierung.

Fanrechte: Choreos und Spruchbänder sollen nicht mehr zwingend im Vorfeld angemeldet werden müssen. Fanmaterialien sollen nicht mehr personalisiert werden und es soll eine einheitliche Regelung für (Auswärts-)Fans in ganz Deutschland geben. Außerdem soll die Beschränkung von Fanmaterial zukünftig nicht als Sanktionierungsmaßnahme genutzt werden dürfen. Auch Eintrittskarten sollen unpersonalisiert und mit einem Kontingent von mindestens 10 Prozent an Gästefans verkauft werden. Zuletzt sollen Einlasskontrollen menschenwürdig ablaufen und Ordnungsdienste sich im Stadion zurückhalten. Dies war zuletzt beim Spiel Leipzig gegen HSV nicht der Fall.

Anstosszeiten: Die Forderungen zu den Anstoßzeiten teilen sich in drei Säulen. Als Sofortmaßnahme soll für alle noch nicht terminierten Spiele der laufenden Saison die Einhaltung der 300km-Regel beachtet werden. Also alle Spiele, die nicht an einem Samstag stattfinden, liegen für Auswärtsfans nicht weiter als 300 Kilometer entfernt. Ansetzungen sollen zudem nicht später als 4 Wochen vor dem jeweiligen Spieltag bekannt gegeben werden und Diskussionen über eine weitere Spieltagszerstückelung sollen gestoppt werden.

Zur kommenden Saison sollen die „Englischen Wochen“ der Bundesliga abgeschafft werden und Pokalspiele unter der Woche nicht vor 19:30 angepfiffen werden. Zur Neuausschreibung der TV-Rechte ab der Saison 2021/22 fordern die Fans die Abschaffung der „Montagsspiele“, kein Anpfiff vor 14 Uhr an Samstagen und Sonntagen und freitags nicht vor 19:30 Uhr.

Gefunden auf …

Sportgerichtsbarkeit: Die Fans fordern eine einheitliche Regelung bei der Verhängung von Strafen und das bereits von Grindel signalisierte Ende der Kollektivstrafen auch in der Satzung des DFB zu verankern. Die Intransparenz und Ungleichheit der Strafen werden anschließend durch verschiedene Beispiele belegt. So wurden unter anderem Beleidigungen gegen Dietmar Hopp mehrfach sanktioniert, Beleidigungen gegen Uli Hoeneß jedoch nie. Und während bei einem Vergehen von Gästefans in der Bundesliga zwangsweise auch der Heimverein als Veranstalter bestraft wird, so bestraft sich der DFB als Veranstalter des DFB-Pokalfinales nicht selbst bei einem Vergehen von Fangruppen.

Stadionverbote: Hier werden sechs Punkte kritisiert. Die wichtigsten Punkt dürften die undurchsichtige Vergabepraxis und das Anhörungsverfahren sein, wie erst kürzlich durch den Fall eines Club-Fans aufgezeigt wurde. Weiterhin werden die langen Laufzeiten von bis zu fünf Jahren, die Möglichkeit von bundesweiten Verboten und die Datenweitergabe bemängelt. Auch die Aussprache der Verbote durch den DFB wird kritisiert, die Aufgabe der Gewaltvollstreckung obliegt schließlich in Deutschland der Staatsmacht alleine.

Kommerzialisierung: Was die wirtschaftlichen Aspekte betrifft fordern die Fans den langfristigen Erhalt von 50+1 und die Begrenzung der wirtschaftlichen Einflussnahme durch Investoren, vor allem ein striktes Verbot von Mehrfachbeteiligungen. Des Weiteren wird eine konkrete Umsetzung von Financial Fairplay in Deutschland sowie eine engere Zusammenarbeit mit der UEFA gefordert. Dabei geht es sowohl um eine gesellschaftliche Verantwortung und den Erhalt des Wettbewerbsfähigkeit. Die DFL soll hierfür auch für den deutschen Fußball Maßnahmen entwickeln, um die viel zitierte „Schere“ zwischen reichen und armen Vereinen nicht weiter auseinandergehen zu lassen. Zu guter Letzt fordern die Fans, dass der Fußball für sie bezahlbar bleiben muss.

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