Bezirksliga 8 WF: Spitzenspiel erfüllt Erwartungen nur zum Teil

Westfalia Wickede reagiert meisterlich

Die Wickeder um Kopf Sebastian Didion ließen sich nicht beirren, hielten von der erste Minute an dagegen und konnten so in der Folgezeit ihre läuferische Überlegenheit in deutlich mehr Ballbesitz ummünzen. „Wickede war uns im Mittelfeld in Bezug auf Laufbereitschaft und Kampfkraft deutlich überlegen“, resümierte anschließend ein enttäuschter Holzwickeder Coach, Karl Lösbrock, richtig.

Doch das alleine rechtfertigt noch nicht den klaren Auswärtssieg. Insgesamt wirkte Holzwickede vor einer tollen Kulisse von etwa 800 Zuschauern heute zu bieder. Defensiv häufig schlecht postiert, im Mittelfeld völlig uninspiriert und vorne ohne Durchschlagskraft, beschränkten sich die Offensivbemühungen der Hausherren meist auf lange Bälle, die jedoch ihre Adressaten oft deutlich verfehlten. Und falls der Ball doch mal irgendwie in die Nähe des Gästestrafraums kam, stand da ja Libero Mario Bunk, dessen Zweikampfbilanz heute gegen 100 Prozent zu seinen Gunsten ging. Dafür kassiert er auch von Trainer Marco Schott verdientermaßen ein Extralob: „Insgesamt hat das Team wieder super funktioniert, doch den Mario muss ich noch herausheben. Das war heute riesig.“

So war es dann nicht verwunderlich, dass der Tabellenführer durch zwei gute Aktionen mit einer 2:0 Führung in die Pause ging. Erst bediente der fleißige Roman Schymanietz den Youngster Mathieu Bengsch, der aus acht Metern kompromisslos vollendete (15.), dann drückte Sebastian Didion einen präzisen Fröse-Freistoß über die Linie (39.). „Wir wollten unbedingt die Flanken von außen verhindern, doch das hat überhaupt nicht funktioniert“, bemängelte Lösbrock die fehlende Ordnung in seiner Hintermannschaft bei Standards.

Etwas enger wäre die Partie wohl geworden, hätte Sebastian Wulfs Schuss Sekunden vor dem Pausenpfiff den Weg in das von Jan Broda gehütete Gästegehäuse gefunden. Der Ball klatschte aber von der Latte deutlich vor die Linie und so blieb es bei der klaren Führung für die Dortmunder.

Und auch nach dem Seitenwechsel das gleich Bild: Holzwickede wirkte hilflos, Wickede spulte – bis auf einen kleinen Aussetzer in der 58. Spielminute – sein Programm cool herunter. Denn da luden die Gäste den HSV praktisch zum Anschlusstreffer ein. Die gesamte Wickeder Hintermannschaft packte nicht energisch genug zu und diesmal zielte Sebastian Harbott besser und markierte den Anschluss.

Doch zum Jubeln blieb den Gastgebern keine Zeit. Direkt vom Anpfiff an reichten vier Stationen bis wiederum Sebastian Didion durch das 1:3 endgültig den Widerstand der Holzwickeder brach. Wie der Gast auf den Anschluss reagierte war wirklich meisterlich. „Wir haben heute gegen eine Top-Mannschaft verdient verloren", bilanzierte Lösbrock daher treffend um gleich wieder kämpferisch zu werden: " Doch wer uns jetzt schon abschreibt, macht einen riesigen Fehler.“