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Niederrheinpokal
ETB demonstriert, "wie Fußball sein kann"

NR-Pokal: ETB zeigt Wanheim die Grenzen auf
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Für den SV Wanheim 1900 war in Runde zwei des Niederrheinpokals wie erwartet Schluss. NRW-Ligist ETB Schwarz-Weiß Essen siegte mit 6:0 (3:0) am Honnenpfad.

Von Beginn an hatte Gastgeber SV Wanheim 1900, der in der Bezirksliga 8 zu Hause ist, keine Chance. Die Gäste aus Essen brauchten nur vier Minuten, da war der Ball schon zum ersten Mal hinter der Linie. Dirk Heinzmann nahm dem Favoriten mit seinem frühen Tor jeglichen Druck. Einen Ball aus dem Mittelfeld nahm der Stürmer mit dem Rücken zum Tor an und schoss flach in die linke Ecke. "Der Treffer hat die Euphorie ein bisschen heraus genommen", freute sich ETB-Coach Dirk Helmig über das frühe Führungstor. Denn er wusste: "Unterklassige Gegner können in solchen Spielen immer eine Halbzeit gut mithalten."

Wanheim: Glusa - Schmidt, Müller, Westermann, U. Dittmer - D. Dittmer (46. Pinto Cruz), Cravotta (68. Schneidermann), Buchholz (66. Kontermann), Greco - Karczewski, Aydin. ETB Essen: Bley - Karachristos, Schweer, Losing, Stahmer - Schulitz (68. Dzierzon), Zeh, Pappas, Yilmaz (60. Hecht), Westerhoff, Heinzmann (60. Bayrak). Schiedsrichter: Maximilian Stahl. Tore: 0:1 Heinzmann (4.), 0:2 Westerhoff (12.), 0:3 Westerhoff (28.), 0:4 Schulitz (46.), 0:5 Schulitz (56.), 0:6 Westerhoff (66.). Zuschauer: 300.

Und er analysierte nach dem Spiel: "Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir eine Runde weiter kommen wollen. Wir haben nicht überheblich gespielt, aber ich hatte trotzdem nicht das Gefühl, dass es hier nochmal eng wird."

Den Gästen spielte das Tor absolut in die Karten. Keine zehn Minuten später hieß es dann auch schon 0:2. Nach einem schönen Zuspiel von Sebastian Westerhoff auf Heinzmann konnte Wanheims Keeper Lars Glusa dessen Schuss noch blocken. Doch der Abpraller fiel direkt vor die Füße des Passgebers, sodass Westerhoff aus 15 Metern nur noch in das leere Tor einschieben musste (12.). "Die Partie war nach zwölf Minuten entschieden", erklärte SVW-Trainer Oliver Kannengießer nach dem Match realistisch. "So ein Spiel ist nur interessant, wenn es lange zu Null steht."

SVW-Coach Oliver Kannengießer.

Trotzdem versuchte seine Mannschaft den Anschlusstreffer zu erzielen und zeigte sich nicht geschockt. Manuel Buchholz´ Flanke von der rechten Seite war etwas zu scharf geschossen und Stürmer Martin Karczewski kam einen Schritt zu spät (18.). Zehn Minuten später ging Stephan Schmidt volles Risiko, doch sein Volleyschuss ging nur in die Wolken. Die Gastgeber versuchten viel und waren sehr bemüht, doch wenn Essen Tempo machte, lief der Bezirksligist nur hinterher. "Manche haben jetzt gesehen, wie Fußball sein kann", richtete Kannengießer das Wort an seine Mannschaft. "Wir können noch lange nicht das, was der Gegner kann."

Das demonstrierte Essen immer wieder. Denn direkt nach der Gelegenheit für die Hausherren landete der Ball erneut im Wanheimer Tor (28.). Ein weiter Ball in den Lauf von Westerhoff, Schuss, Tor - 0:3. Und der ETB machte munter weiter. In der 33. Minute hatte dann Heinrich Losing nach einem weiten Einwurf das 0:4 auf dem Fuß, doch Torwart Glusa war hell wach und blieb diesmal Sieger im Duell.

Sturmlauf in Hälfte zwei

Nach Wiederanpfiff ließen die Jungs vom Uhlenkrug den Gastgebern keine Zeit zum Luft holen. Gerade hatte Schiedsrichter Maximilian Stahl die zweite Halbzeit angepfiffen, da legten die Essener wieder los. Manuel Schulitz marschierte ohne Gegenwehr durch die Wanheimer Hälfte und zog einfach mal aus 16 Metern zum 0:4 ab (46.).

Für die Helmig-Elf war es jetzt nur noch ein Trainingsspiel und die Tore fielen in schöner Regelmäßigkeit. "Wir haben unsere Treffer in der zweiten Hälfte schön herausgespielt", freute sich der Trainer. Dem 0:5 ging ein perfektes Zuspiel aus dem Mittelfeld voraus und erneut war es Schulitz, der eiskalt abzog (56.). In der 66. Minute kam der Mittelfeldmann erneut über seine rechte Seite, diesmal legte er den Ball aber von der Grundlinie zurück auf den Elfmeterpunkt, wo Westerhoff Glusa keine Chance ließ. Sein Schuss zum 6:0 war dann gleichzeitig auch der Endstand, wenngleich die Essener noch einige Chancen hatten den Spielstand weiter auszubauen:

Kritik von Helmig

Erst vergab Heinzmann leichtfertig (54.), dann ballerte Zeh aus vollem Lauf übers Tor (57.) oder köpfte nach einem Freistoß nur an die Latte (79.). Westerhoff scheiterte im an Glusa (67.) und Bayrak schoss leichtsinnig mit dem Außenrist am Tor vorbei.

Dafür gab es nach dem Spiel Kritik von Helmig: "Wir haben klare Chancen nicht genutzt. Wir hätten hier mit vier oder fünf Toren mehr heraus gehen müssen, dann wäre ich richtig zufrieden gewesen."

Zum Teil zufrieden war auch Wanheims Kannengießer. Trotz Hitze und 0:6-Rückstand versuchte seine Truppe alles um zumindest den Ehrentreffer zu erzielen. Uwe Dittmer wäre dies in der 85. Minute auch beinahe gelungen. Seinen Schuss aus 18 Metern fälschte ein Essener Abwehrspieler gefährlich ab, doch er landete nur auf der Latte. "Wir waren in den letzten 20 Minuten stehend K.o.", war nicht nur für Kannengießer zu sehen. "Das 6:0 geht absolut in Ordnung."

Lesen Sie auf Seite Zwei: Stimmen zum Spiel

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