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NR-Pokal: RWE - WSV
Vorgezogenes Endspiel an der Hafenstraße

Diebels-Pokal: Vorgezogenes Endspiel in Essen
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Es ist nicht nur ein Spiel mit jeder Menge Brisanz. Zumindest gefühlt ist die Halbfinalpaarung zwischen RWE und dem WSV am das vorgezogene Endspiel.

Rein sportlich verspricht die Partie jedenfalls, ein echtes Highlight zu werden, zumal sich die beiden Klubs einigermaßen auf Augenhöhe bewegen. Bei Rot-Weiss Essen läuft es derzeit richtig rund. Drei Siege aus den letzten drei Spielen, 8:1 Tore. Auch wenn der Aufstiegszug schon längst ohne RWE abgefahren ist, ist mit den Essenern absolut zu rechnen. Da der Wuppertaler SV den bitteren Gang in die Regionalliga antreteten muss, darf man also schon die Frage stellen: Wer ist denn nun eigentlich Favorit?

Favoritenrolle bleibt unbesetzt

An der Hafenstraße wird es schwer, jemanden zu finden, der dies mit Rot-Weiss Essen beantworten würde. Trainer Ralf Aussem stapelt bewusst tief: „Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir der Underdog sind.“ Und auch der Heimvorteil muss sich erst noch als solcher erweisen. Denn eigentlich spielen beide Mannschaften besser in der Fremde. „Wuppertal hat gerade auswärts richtig gute Spiele abgeliefert. Die haben in Offenbach gewonnen, in Stuttgart gewonnen...“, weiß Aussem. Für den 49-Jährigen und seinen Trainerkollegen Uwe Erkenbrecher hat die Partie gleichzeitig jedoch einen sehr hohen Stellenwert. Nur zu gerne würden sich die beiden Coaches mit dem Einzug in den DFB-Pokal verabschieden. Dass das Finale gegen den Stadtnachbarn Schwarz-Weiß Essen stattfinden würde, darauf möchte aber noch niemand eingehen. „Weil Wuppertal nach wie vor absolut die Qualität hat, hier weiterzukommen“, glaubt Erkenbrecher.


Vorsichtshalber hat der Verein schon mal einen Sponsor akquiriert, der eine Erfolgsprämie springen lässt. Denn auch finanziell wäre der Einzug in den DFB-Pokal auf dem Weg zur Lizenzerteilung für die kommende Regionalliga-Saison ein äußerst willkommenes Zubrot. Und gelungen ist den Essener das Kunststück, die Bergischen auszuschalten ja auch im Vorjahr schon einmal. Warum also nicht gleich noch mal so? Auch wenn es keiner zugeben möchte, ganz heimlich träumen sie bei Rot-Weiss Essen dann doch schon vom Einzug in den DFB-Pokal.

Radojewskis flammender Appell

Ganz anders als bei den Essenern stellt sich indes die Lage beim Noch-Drittligisten aus Wuppertal dar, der die Saison durch die deprimierende 2:3-Niederlage in Dresden als Schlusslicht beendete. Viel mehr als die Niederlage allerdings gab die blutleere Vorstellung der Wuppertaler an der Elbe zu denken, die sich zwar nach dem Seitenwechsel noch einmal aufbäumten und gegen die Niederlage stemmten, insgesamt aber erneut ein erschreckendes Bild abgaben.

Zwar richtete Peter Radojewski noch einmal einen flammenden Apell an seine Truppe, das für den Klub so richtungsweisende Spiel an der Hafenstraße mit voller Konzentration anzugehen, doch bleibt die Frage, in wie weit die am Saoisonende auseinanderbrechende Mannschaft sich noch einmal aufraffen und zusammenreißen kann. Zumal es derzeit an allen Ecken und Enden brennt. So wurden noch vor dem Aufbruch nach Dresden mit „Mo“ Najdi, Davide Leikauf und Bahadir Incilli drei Nachwuchskräfte suspendiert, wohl weil das Trio die Vertragsangebote des Vereins ablehnte.

Die Personalsorgen von Peter Radojewski verschärfen sich also immer mehr. Schließlich werden Victor Hugo Lorenzón sowie Sven Lintjens schon seit geraumer Zeit nicht mehr berücksichtigt (zu den Gründen schweigt man sich beim WSV zu allem Überfluss gründlich aus, was den wildesten Spekulationen Tür und Tor öffnet) und das Lazarett ist weiter prall gefüllt. Christian Maly (Patellasehen-Abriss), Salih Altin (Muskelfaserriss) und Fatmir Vata (Wadenprobleme) fehlen in Essen auf jeden Fall. Fraglich ist, ob Mitja Schäfer (Knieprobleme), Marco Neppe (Rückenbeschwerden), Michael Stickel (Zerrung), Stefan Lorenz (Oberschenkelprobleme), Nermin Celikovic (muskuläre Probleme), Steve Müller (Zahn-OP), Romas Dressler (Knöchel) und Andrés Miguel Formento (Zerrung) bis Dienstag wieder vollständig hergestellt sind. Ungeachtet dieser Sorgen, die Radojewski dazu zwingen werden, dem ein oder anderen Akteur aus dem Nachwuchs eine Chance zu geben, kündigt der Coach den Hausherren einen „heißen Tanz“ an: „Das wird ein harter Fight, die Bude wird brennen und wir werden alles dafür tun, um das Finale zu erreichen“, so seine klare Ansage.

Und sollte es tatsächlich gelingen, die Rot-Weissen auszuschalten, dann dürfte er durchaus den ein oder anderen Pluspunkt im Hinblick auf eine Weiterbeschäftigung nach dem Ende der laufenden Drittliga-Saison sammeln. Der 41-Jährige jedenfalls erwartet, „dass bis Ende der nächsten Woche Klarheit herrschen könnte“. Allerdings könnte es sogar noch etwas länger dauern, angeblich will sich der WSV mit einer Entscheidung mindestens bis zum 20. Mai Zeit lassen, also bis einen Tag nach dem Finale um den Diebels-Niederrhein-Pokal. Ob der WSV an diesem teilnehmen wird, das wird der Dienstag zeigen.

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