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Dinslaken: Halle
SuS 09 bietet Sieger Hiesfeld kurz Paroli

Dinslaken: Favorit Hiesfeld sichert sich Titel
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Zu Beginn des Jahres fand in Dinslaken in der Gustav-Heinemann-Halle die Stadtmeisterschaft statt. Ausrichter TV Jahn Hiesfeld sichert sich den Titel souverän.

Auch die kleine Stadt Dinslaken brachte ein richtig großes Turnier zur Stadtmeisterschaft auf die Beine. Die Halle des Gustav-Heinemann-Schulzentrums war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung war dementsprechend gut. Auch, weil die Begegnungen viel Spannung boten, kamen die Zuschauer auf ihre Kosten.

Schon im Eröffnungsspiel ging es richtig rund. Der Westfalenligist TV Jahn Hiesfeld traf auf den SGP Oberlohberg. Zu Beginn konnte der A-Ligist noch gut mithalten. Nach zwei Minuten stand es 2:2. Aber dann drehte der spätere Titelverteidiger auf und Hiesfeld gewann deutlich mit 8:3. Das war der Anfang des Torfestivals: In fünf Partien schossen die Veilchen 30 Tore und so stellte der Stadtmeister 2010 auch den Torjäger. Stürmer Erkan Sevinc schoss unglaubliche 15 Buden.

Auch Titelverteidiger Rot-Weiß Selimiyespor legte von Anfang an richtig los. Der A-Ligist hatte viel vor. „Wir haben nur ein Ziel“, sagte Pressesprecher Alican Sahin. „Wir werden Titel verteidigen, so gut es geht.“ Im ersten Spiel gegen SuS 09 Dinslaken bestach RWS mit viel Engagement und Einsatz, was dem Landesligisten zu schaffen machte. „Wir waren viel zu passiv und gehemmt“, analysierte Dinslakens Co-Trainer Oliver Grimm. „Das Spiel war für’n Arsch.“ Grimm war richtig wütend auf die erste Garde des SuS. „Vor dem nächsten Spiel wird es auf jeden Fall noch eine deftige Standpauke für die Mannschaft geben.“

Und diese sollte fruchten. In den Partien danach verloren die Landesliga-Kicker nur noch ein Spiel: Das allerletzte des Abends gegen Jahn Hiesfeld. Im Spiel gegen den VfB Lohberg hatten die 09er etwas Glück. Beim 6:3 konnte zunächst ein Dinslakener per Kopf auf der Linie klären und dann traf der VfB zwei Mal nur den Pfosten.

Der Zweitplatzierte SuS 09 Dinslaken holt den Titel der fairsten Mannschaft.

Der Modus der Dinslakener Hallenstadtmeisterschaften war wie gewohnt. Sechs Mannschaften traten an und jeder spielte gegen jeden. Die Partien gingen über 2x10 Minuten und so konnte bis zum Ende viel passieren. Und tatsächlich blieb die Spannung bis zum Schluss des Turniers erhalten. Die letzten drei Partien boten alle eine Entscheidung. Zunächst traf der SC Wacker Dinslaken auf die SGP Oberlohberg. Wacker musste gewinnen, dann hätten sie eine Chance auf den dritten Platz gehabt. Doch Ligakonkurrent Oberlohberg hatte bis dahin ein deutlich besseres Turnier gespielt. Für Trainer André Schneider war das Abschneiden allerdings nicht so wichtig. „Wir sehen die Stadtmeisterschaft als Trainingseinheit. Klar, wollen wir auch gewinnen, aber viel wichtiger ist, dass sich keiner verletzt und die Jungs Spaß haben.“

Der SC sollte im "Spiel um Platz drei" das bessere Ende haben. „Das kann man schon als kleinen Erfolg werten“, war Schneider glücklich. Immerhin hatte er seinen Spielern die Teilnahme freigestellt und so kam es, dass viele Stammspieler gar nicht dabei waren.

Spaß hatte auch der neue Stadtmeister. Wenn Hiesfeld den Ball laufen ließ, ging es für die anderen Mannschaften zu schnell. Für das Publikum war es eine Augenweide, dem Niederrheinligisten in der Halle zuzusehen. So war die Halle immer voll, wenn die erste Mannschaft der Veilchen kickte. Lob, gab es auch von den Trainern der Gegner. „Hiesfeld muss eigentlich gewinnen“, stellte der VfB-Coach Franz-Josef Steininger in der Mitte des Turniers fest. „Die sind den anderen Mannschaften spielerisch so sehr überlegen. Das macht richtig Spaß, denen zuzugucken.“

Der Titelgewinner TV Jahn Hiesfeld lockte die Zuschauer mit attraktivem Fußball

Weniger Spaß machte es dem Bezirksligisten aus Lohberg zuzuschauen. Den ersten Punkt holten sie im letzten Spiel gegen den Stadtteil-Rivalen RWS. Auch dort fand man eines viel wichtiger als zu gewinnen. „Die Spieler sollen Spaß haben und gesund aus der ganzen Veranstaltung raus gehen.“ Froh war man dennoch, dass das Team nicht punktlos nach Hause fahren musste. Der RWS hätte nach einem Sieg noch den dritten Platz belegen können, aber über ein 3:3 kam der Titelverteidiger nicht hinaus. Rot-Weiß Coach Mahmut Tas nahm es gelassen. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben gut gekämpft.“ Der A-Ligist musste auf vier starke Hallenspieler verzichten, so dass am Ende nicht mehr als der fünfte Rang drin war.

Das letzte Spiel des Abends war dann ein richtiges Endspiel. Hiesfeld traf auf SuS Dinslaken, die mit fünf Toren Unterschied hätten gewinnen müssen, um den Kickern von Trainer Stefan Janßen den Titel streitig zu machen. Grimm hatte dafür eine ganz besondere Taktik. „Wenn wir ein frühes Tor schießen, dann ist vielleicht noch etwas drin“, hoffte er aber auch auf ein kleines Wunder. Und zunächst schien sein Vorhaben sogar aufzugehen. Nach drei Minuten konnten seine Schützlinge einen Abwehrfehler nutzen und das 1:0 erzielen. Doch die Führung war nicht von langer Dauer. Der TV glich aus und ließ dem Gegner danach beim 5:2-Sieg keine Chance mehr. „Ohne arrogant klingen zu wollen, muss ich schon sagen, dass wir heute verdient gewonnen haben“, sagte Jahn-Coach Janßen nach der Stadtmeisterschaft.

Erkan Sevinc holt mit 30 treffern die Torjägerkrone

Mehr als über den Sieg freute er sich allerdings über das unglaublich faire Turnier. „Die Spieler haben sich hier nichts geschenkt, aber es wurde auch keiner böse verletzt.“ Das stimmte: die schlimmste Verletzung zog sich Wackers Spieler Martin Dickmann zu. Er stieß mit einem Gegenspieler zusammen und dabei platzte seine Lippe auf. Er konnte das Turnier aber beenden.

Auch der Veranstalter TV Jahn Hiesfeld rühmte den Umgang der Spieler auf dem Feld und lobte zugleich die Unparteiischen. „Wir haben selten so gute Schiedsrichter gehabt.“ Auch, wenn es hitzig wurde, wie im Spiel RWS gegen VfB hatten die Referees jederzeit alles im Griff. „Man muss wissen, wie man mit den Spielern spricht, dann kann man mit denen auch Spaß auf dem Spielfeld haben“, freute sich Schiri Jens Laux über einen ruhigen Nachmittag. Den Fairness-Pokal erhielt der zweitplatzierte SuS 09 Dinslaken. Lesen sie die Ergebnisse auf Seite zwei.

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