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Bochum droht heißer Pokal-Auftritt in Dresden
Wattenscheid als Warnung

Bochum droht heißer Pokal-Auftritt in Dresden
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Marcel Koller hatte es am Dienstag Abend verdammt eilig, die Lohrheide zu verlassen. Nach der 1:2 (0:2)-Niederlage gegen Wattenscheid 09 hatte der Schweizer "keinen Bock mehr" auf großartige Kommentare und umdribbelte sogar die Medienvertreter mit den Worten: "Was soll ich dazu sagen!?" Fakt ist, der VfL blamierte sich beim Verbandsligisten bis auf die Knochen, auch wenn die vermeintliche Anfangsformation für das Pokalspiel am kommenden Sonntag um 17 Uhr im Rudolf-Habig-Stadion erst gar nicht angereist war. Natürlich gibt es gute Gründe, warum der VfL am Dienstag Abend sein letztes Testspiel bei der SGW knapp verlor. Da sind zunächst einmal die Spieler zu nennen, die aufgrund von Verletzungen länger- oder mittelfristig die Vorbereitung unterbrechen mussten.

Deutlich sichtbar, dass Danny Fuchs und Benjamin Auer noch nicht in Bestform sind. Das Gleiche gilt für Daniel Imhof, der kaum eine Woche zurück in Bochum ist. Marc Sand hat die U-19-Europameisterschaft mit Österreich noch in den Knochen. Philipp Bönig fehlte eineinhalb Wochen wegen einer Wadenverletzung.

Zudem spielten sechs Amateure bei Koller vor, die am Sonntag noch in Homburg im Einsatz waren. Auch das Training am Morgen hatte Kraft gekostet. Und so weiter. Aber Koller wischt alles vom Tisch: "Ausreden! Wer von Beginn an keine Leidenschaft entwickelt, wem es an Konzentration fehlt und wer meint, mit Hacke und Spitze zum Erfolg zu kommen, der merkt dann schnell, dass es auch nicht für die fünfte Liga reicht." Und das hat der Coach seinen Spielern am Mittwoch Morgen so deutlich gesagt und angefügt: "Wattenscheid ist auch eine Warnung für den kommenden Sonntag. Denn so wird es nicht reichen."

Und damit hat der Trainer das Benefizspiel - "Wir haben es mit den Geschenken übertrieben" - auch zu den Akten gelegt. Nachdem die Vorbereitung abgeschlossen ist, beginnt spätestens heute Vormittag die heiße Phase in Richtung Pokalauftritt bei Dynamo Dresden. Akribisch wie eh und je hat Koller den Gegner analysiert, wird er seiner Mannschaft auch in Form von Video-Ausschnitten aufzeigen, was sie am Sonntag erwartet. Koller: "Dynamo zu Hause und auswärts, das sind zwei verschiedene Mannschaften, andere Welten. Wenn wir nicht höllisch aufpassen, werden wir unser blaues Wunder erleben."

Dabei hat Koller seinen Spielern klar gemacht, dass er im Pokal so weit wie möglich kommen will. Schließlich haben die Fans einen lang ersehnten Traum: Nach 1968 und 1988 nun auch 2008 wieder im Berliner Finale zu stehen. Zur Erinnerung: '88 hoppelte der VfL in Runde eins durch ein Minas Hantzidis-Tor in der Verlängerung beim TSV Gingen in die zweite Runde. Verlor später das Finale unglücklich gegen Eintracht Frankfurt.

Kollers Mannschaft für den Sonntag steht. Kein Wunder, dass es sich dabei um die Elf handelt, die das Vertrauen auch bei der Generalprobe gegen Gladbach genoss. Unklar ist nur, ob Marcin Mienciel oder Stanislav Sestak neben Joel Epalle im Sturmzentrum beginnt. Was gegen Mönchengladbach ein Versuch war und mit einem Erfolg endete, ist für Dresden gesetzt. Dennis Grote (links) und Ivo Ilicevic werden eine offensive Flügelzange bilden. Das zeigt mehr als deutlich, dass der VfL auch im Dresdner Hexenkessel seiner Favoritenrolle gerecht werden will.

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