Eigentlich war es in den letzten Tagen wieder etwas ruhiger um den KFC Uerdingen geworden. Nach dem Aus in der Düsseldorfer Arena fand der Drittligist [article=512840]im Stadion der Sportfreunde Lotte für den Rest der Saison eine neue Heimat[/article]. Und: Die Noah Company, eine Firma mit Sitz in Armenien, [article=512653]übernahm in der vergangenen Woche[/article] mit sofortiger Wirkung die Anteile an den Krefeldern. Die Fans, das Umfeld atmete auf.
Umso mehr, als Roman Gevorkyan, Head of Noah Company in einer Pressmitteilung erklärte, welche Ziele er in dieser Saison mit dem KFC Uerdingen verfolgt. "Wir sind unglaublich erfreut und auch stolz, einen Traditionsverein wie den KFC Uerdingen in unserer Noah-Familie willkommen zu heißen. Wir werden alles versuchen, um die Dritte Liga zu halten und die Zukunft des KFC Uerdingen zu sichern. Wenn das gelungen ist, können wir über konkrete Ziele sprechen", betonte der neue KFC-Boss Gevorkyan.
Kaum ist der armenische Geschäftsmann in Krefeld angekommen, schon scheinen die Probleme zu beginnen. Wie das Sportmagazin "Kicker" berichtet, soll der KFC Uerdingen Sozialleistungen nicht korrekt abgeführt haben.
Nun treffen die Turbulenzen rund um die Krefelder möglicherweise auch die Mannschaft. Nach Kicker-Recherchen zufolge soll der KFC Uerdingen in mindestens einem Fall zwar die Krankenkassenbeiträge vom Gehalt eines Profis abgezogen, aber nicht an die entsprechende Krankenkasse abgeführt haben. Demnach sollen in diesem Fall die Zahlungen bis August 2020 zurückgehen.
Hat Ponomarev mit offenen Karten gespielt?
Die Frage, die im Raum aktuell stehen bleibt, ist: Haben Ex-Boss Mikhail Ponomarev und seine Leute um Geschäftsführer Nikolas Weinhart beim Verkauf der Spielbetriebs GmbH KFC Uerdingen mit offenen Karten gespielt? Denn, so schreibt der Kicker: Trotz ausgesetzter Insolvenzantragspflicht müssten Geschäftsführer in einem solchen Fall ihre Vertragspartner auf die bevorstehende Zahlungsunfähigkeit hinweisen. Sonst sind sie persönlich haftbar. Auf Kicker-Nachfrage wollte sich der KFC zu diesen ganzen Vorwürfen nicht äußern.
Droht dem KFC Uerdingen sogar das sofortige Aus?
Wie die Bild-Zeitung am späten Mittwochabend berichtet, soll dem KFC Uerdingen schon am Donnerstag das komplette Aus drohen. Demnach soll Insolvenzverwalter Dr. Claus-Peter Kruth dem KFC Uerdingen bis Donnerstag um 12 Uhr eine Frist gesetzt haben, um den geforderten Zahlungen nachzukommen.
Der armenische Investor Roman Gevorkyan, Chef der Noah Company, soll bis dato überhaupt keinen Kontakt zu Kruth aufgenommen und sich für das Insolvenzverfahren interessiert haben. Er soll bis jetzt keiner einzigen Zahlung nachgekommen sein.
Nach Bild-Informationen hat Gevorkyan nun bis Donnerstag, 12 Uhr, Zeit dies nachzuholen. Sonst drohen folgende Konsequenten: Sofortiges Ende des Spielbetriebs und der Zwangsabstieg!