Erst am Dienstag hatte Jürgen Heipertz das Amt des Cheftrainers bei Concordia Wiemelhausen übernommen, nachdem der Tabellen-Elfte sich aufgrund eines gestörten Vertrauensverhältnisses von Ex-Coach Jens Grembowietz getrennte hatte. "Wir hatten drei Trainingstage, da konnte ich die Mannschaft ein bisschen kennenlernen. Jetzt hab ich sie auch mal im Spiel gesehen", gibt der 64-Jährige einen Einblick in die vergangene Woche.
Mit der Leistung seiner Mannschaft gegen das Topteam von Türkspor Dortmund war er nach der kurzen Eingewöhnung zufrieden. "Wir wussten ja, dass wir hier gegen einen sehr spielstarken Gegner als Außenseiter hinfahren. Ich fand, die Jungs haben das wirklich gut gemacht. Aus einer verstärkten Defensive heraus haben wir mit Kampf und Einsatzwillen gut dagegengehalten und wollten schnell umschalten und kontern. Das ist uns dann auch gelungen. Schade, dass wir uns dann nach der 3:1-Führung durch eigene Abwehrfehler um den Lohn gebracht haben. Ansonsten hätten wir einen, vielleicht sogar drei Punkte mitnehmen können", fand der Trainer.
Überhaupt nicht anfreunden konnte er sich aber mit der Schiedsrichterleistung. "Ich muss mal die Anmerkung machen: was vom Schiedsrichtergespann geleistet wurde, war eine absolute Unverschämtheit. Das sehen alle Spieler und beide Trainer so. Hier so überheblich auf dem Spielfeld rumzulaufen und ein Kartenfestival zu veranstalten, obwohl gar nicht viel passiert ist, das geht gar nicht", ärgert Heipertz sich.
TSD-Trainer Sebastian Tyrala pflichtete seinem Kollegen bei. "Es waren ein paar Entscheidungen des Schiedsrichters dabei, nach denen er selber nicht gut wird schlafen können", beschreibt er seinen Eindruck vom Unparteiischen.
Allerdings ordneten die beiden Trainer nicht alle strittigen Entscheidungen gleich ein. Insbesondere die zwei gegebenen Elfmeter für Türkspor sowie den zurückgenommenen für Wiemelhausen bewerten sie unterschiedlich. Für Tyrala, dessen Team jeweils profitierte, lag das Gespann hier richtig. Nicht jedoch in Heipertz Augen.
Da gibt er Elfmeter, dann beschwert sich der Gegner - und er schwenkt um und macht einen Eckball aus der Szene. Da hat er sich total beeinflussen lassen
Jürgen Heipertz
Besonders regte ihn eine Szene in der 97. Minute, also schon weit in der Nachspielzeit, auf, in der das Gespann keinen überzeugenden Eindruck machte. Ein Spieler von Wiemelhausen fiel, ebenso wie ein TSD-Akteur, im Strafraum der Gastgeber. Zunächst gab der Unparteiische Elfmeter, schloss sich - dann während der Concordia-Spieler im Strafraum behandelt wurde und das Spiel unterbrochen war - mit seinem Linienrichter kurz - und nahm nach einiger Zeit den Elfmeter zurück. "Da gibt er Elfmeter, dann beschwert sich der Gegner - und er schwenkt um und macht einen Eckball aus der Szene. Da hat er sich total beeinflussen lassen. Das ist nicht in Ordnung", kommentiert Heipertz.
An der Niederlage seines Teams änderte das nichts. Concordia hat mangels eines Punktgewinns nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. "Wir müssen aus den verbleibenden sieben Partien noch zehn Punkte holen. Aber wir haben alles selbst in der Hand und nach der Leistung meines Teams bin ich mir sicher, dass wir die nächsten Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe für uns gestalten können", blickt der Coach nach vorne.
Concordia Wiemelhausen wird in der Westfalenliga am Sonntag (15 Uhr) bei der DJK TuS Hordel wieder gefordert sein. Dazwischen steht für des Team noch das Kreispokalspiel gegen SW Wattenscheid 08 I an (Mittwoch, 19:30).