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Wattenscheid: Brisante Mitgliederversammlung droht
Mitglieder sollen über mögliche Insolvenz entscheiden

Wattenscheid: Brisante Mitgliederversammlung droht
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Wenn sich am Dienstag in einer Woche die Mitglieder der SG Wattenscheid 09 auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung treffen, stehen im Jugendheim an der Berliner Straße einige brisante Stunden an. Es geht um eine mögliche Insolvenz des Vereins, eine mögliche Ausgliederung der Jugend- und Frauenabteilung - und nebenbei dürfte es auch im personellen Bereich ordentlich Zündstoff geben.

Dafür hat allein schon "Mr. Wattenscheid", Klaus Steilmann, gesorgt, als er im vergangenen September zwei Leute im Jugendbereich installierte - das sorgte nicht überall für Freude. Steilmann, der große Mäzen des Vereins, hat sein Stiefkind "erste Mannschaft" längst verstoßen. Sein Herz schlägt vor allem für die Jugend- und Frauenabteilung. Und genau von dort gibt es Abspaltungstendenzen. Beim frischgebackene Meister der 2. Bundesliga gibt es zumindest vereinzelte Stimmen, die eine Abspaltung vom in die Schlagzeilen gekommenen Hauptverein in Erwägung ziehen.

Auch im Umfeld rumort es. Ehrenämter gibt es im Verein kaum. Es ist das Erbe der steilmannschen Vergangenheit, dass selbst der Bratwurst-Dreher ein paar Euro einsackt. Geld, das längst nicht mehr vorhanden ist. "Strukturen modernisieren", lautet also das Schlagwort. "Einige Leute schröpfen den Verein, wo sie nur können", kritisiert Pressesprecher Christian Pozo y Tamayo. "Wir spielen aber längst nicht mehr in der Bundesliga. Wir müssen uns anpassen."

Für den Jugendbereich hat vor allem das neue Trainergespann "Putsche" Helmig/Carsten Schmitt ein neues Konzept entwickelt, das die Jugend wieder näher an den Klub bringen soll. Gestandene Seniorenspieler sollen "Patenschaften" für die einzelnen Jugendteams übernehmen, um somit auch das Vereinsleben wieder besser zu fördern.

Die größte Diskussion dürfte allerdings wohl der Antrag auf Insolvenz des Vereins nach sich ziehen. Offiziell sollen die Mitglieder über die Zukunft des Klubs entscheiden. Soll heißen: Auch eine Abwendung einer Insolvenz, und damit eine Rettung des Vereinsnamens, ist offiziell noch (theoretisch) denkbar - wenn sich die Mitglieder dafür aussprechen und die Gläubiger angesichts einer drohenden Insolvenz auf fast alle ihre Forderungen verzichten. Das würde vor allem die Traditionalisten besänftigen. Doch ob dieses Modell überhaupt realistisch ist, wird sich wohl erst am Dienstag zeigen.

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