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RWE: Noch zwei Defensive und einer für das Mittelfeld
"Es darf keine Zweifler geben"

RWE: Noch zwei Defensive und einer für das Mittelfeld

Skier abgeschnallt, Stollenschuhe rausgekramt! Am gestrigen Samstagmittag trudelte Coach Michael Kulm wieder aus dem österreichischem Zillertal im Revier ein.

"Alles gesund", bilanziert der A-Lizenzinhaber, "ich bin auf der Piste eher ruhig und kontrolliert, so ähnlich wie als Trainer." Der ab heute, Sonntag, 11. Januar (11 Uhr) beim Trainingsauftakt gefordert ist. Mit Hilfe der Fans wurde der Platz hinter dem Georg Melches-Stadion vom Schnee geräumt. Kulm: "Hut ab, eine starke Reaktion unserer Anhänger."

Michael Kulm, haben Sie aufgetankt?

Ich habe die Weihnachtszeit dazu genutzt, alles zu analysieren, stand aber natürlich auch im Urlaub ständig in Kontakt mit Essen, alles lief über das Telefon, SMS oder Emails. Wichtig war aber auch, einmal abzuschalten. Nicht nur für mich, sondern auch für die Jungs, denen ich das auch ausdrücklich mit auf den Weg gab: Die Akkus mussten wieder aufgeladen werden.

Arda Yavuz soll heute nicht mehr dabei sein. Ich war schon etwas überrascht. Schade, ich halte sehr große Stücke auf ihn, ich holte ihn damals zur RWE-D-Jugend, habe auch guten Kontakt zur Familie. Natürlich kam er nur insgesamt 24 Minuten zum Einsatz, deshalb kann ich gut verstehen, dass er diese Chance suchen will und dem Lockruf folgt. Er will das ausprobieren, wir behalten ihn im Blick.

RS schrieb über die Gespräche von Chamdin Said mit Verl. Was passiert mit dem Stürmer? Ich weiß, der Kontakt zum SC ist noch da, ich gehe aber davon aus, dass Chamdin heute kurz vor elf Uhr auch in der Mannschaftskabine ist. Haben Sie durchgeatmet, als Sie die Nachricht bekamen, Mike Wunderlich ist klar?

Natürlich habe ich mich gefreut, dass er unser Angebot angenommen hat, bis 2011 für RWE zu spielen. Das spricht ja auch für meine Arbeit. Die Langfristigkeit ist ein gutes Zeichen in die richtige Richtung.

Wie ist der Stand bei Ihrer Suche für die Defensive und für die rechte Mittelfeldseite? Nach dem Abgang von Adna haben wir auf der rechten defensiven Seite eigentlich nur noch eine einfache Besetzung.

Routinier Jozef Kotula! Krisha Penn, Turgul Aydin und Kai von der Gathen sind sicherlich Alternativen. Ich habe zum Ausdruck gebracht, vielleicht zwei Optionen für die Defensive ins Auge zu fassen, aber es ist noch nichts spruchreif, ich habe mit Thomas Strunz darüber gesprochen.

Die Betonung liegt immer wieder auf dem Zauberwort "perspektivisch", oder?

Klar ist, dass man Lösungen immer so früh wie möglich haben will. Aber das muss auch wie bei Mike passen. Es geht um Alternativen, die ihre Klasse bereits nachgewiesen haben, die weitere Entwicklung noch vor sich haben. Jemand, der auf das Ende seiner Karriere zugeht, bringt uns nicht weiter. Vielversprechende Talente haben wir selbst genug. Wir haben immer noch das Ziel, das wir beim Start ausgegeben haben. Permanent wird betont, dass RWE den Tabellenführer aus Kaiserslautern nur noch mit dem Fernglas sehen kann. Elf Zähler sind schon ein großer Abstand, ein paar Punkte weniger wären mir lieber gewesen. Diese Aufgabe ist aber nach wie vor lösbar. Wir haben mit dem Anfangsprogramm die Chance, wieder eng auf Tuchfühlung zu kommen. Das Vertrauen ins Team ist auch absolut da. Wichtig ist, es darf bis zum Ende keine Zweifler geben.

Stefan Lorenz (Foto: firo).

Was machen die Sorgen um Kapitän Stefan Lorenz? Stefan war mit einer eitrigen Mandelentzündung sogar im Krankenhaus, er hat mich aber benachrichtigt, alles ist gut verlaufen. Am Montag hat er noch eine abschließende Arztuntersuchung, vielleicht kann er Dienstag einsteigen. Ihm fehlt natürlich das Programm, das wir allen Jungs über die Feiertage auferlegten. Aber das kann aufgeholt werden, genau wie der Laktatwerttest, den die anderen Montag machen, auch später stattfinden kann. Stefan absolvierte alle Matches, war vorab lange verletzt, vielleicht holte sich sein Körper so eine Auszeit.

Thomas Strunz fand durchaus klare Formulierungen und gab Druck an die arrivierten Akteure weiter - eine Gratwanderung? Klar ist doch, Thomas hat das Recht, sich offen zu äußern. Er hat ja auch seine Worte mit Bedacht so gewählt, dass niemand bloßgestellt oder wirklich persönlich angeprangert wird. Es ist so, wir sind hinter den Erwartungen zurück geblieben, in einer solchen Situation müssen sich bewährte Kräfte auch solche Kritik gefallen lassen. Aber auch hier ist es so, es geht nicht nur um die Älteren, es geht wie immer um das gesamte Team, somit auch um den Nachwuchs. Das Gesamtbild ist entscheidend.

Thomas Strunz (Foto: firo).

Letztendlich wiederholte Strunz das öffentlich, was Sie intern formulierten, richtig? Ich habe das auch zum Ende der Hinserie deutlich zum Ausdruck gebracht, es muss für unser Ziel schlicht noch mehr kommen, auf dem Platz muss noch mehr abgeliefert werden.

Gibt es Änderungen hinsichtlich der Besetzung U23- und Regionalligakader?

Tayfun Cakiroglu bleibt bei der Reserve, Samet Alpay und Oliver Ritz haben auch schon mit der U23 begonnen. Kai von der Gathen startet mit der Regionalligamannschaft. Er war disziplinarisch auch nur ein Wochenende nicht dabei, hatte danach Knieprobleme. Er hat daraus gelernt, muss weiter Gas geben, schließlich bringt er für eine gute Zukunft auch alles mit. Marcel Stiepermann kann sich oben beweisen.

Gab es noch einen intensiven Austausch mit der Clubführung? Ich habe mich mit Thomas Strunz und meinem Trainerteam vor meinem Urlaub zusammengesetzt, meine Analyse präsentiert, offen gelegt, wo ich uns im Soll sehe und wo nicht. Thomas hat das dann auch mit Nico Schäfer besprochen.

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