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Was macht eigentlich...?
Dennis Brinkmann - einst im Europapokal, heute Fahrschullehrer

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Was macht eigentlich...? Dennis Brinkmann - einst im Europapokal, heute Fahrschullehrer
Foto: privat
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Dennis Brinkmann spielte einige Jahre bei Eintracht Braunschweig und Alemannia Aachen. Aber der gebürtige Essener hinterließ auch bei RWE seine Spuren. Heute ist er Fahrschullehrer.

Dennis Brinkmann hat eine sehr ordentliche Profi-Laufbahn hinter sich. 100 Zweitligaspiele absolvierte der gebürtige Essener, der aus der Jugend des TuS 84/10 Bergeborbeck stammt.

Über die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund führte der Weg des ehemaligen Defensivspezialisten 1998 zu Rot-Weiss Essen. An der Hafenstraße blieb Brinkmann, dessen Zwillingsbruder Tim auch bei RWE aktiv war, fünf Jahre. 2003 wechselte er dann zu Alemannia Aachen und erlebte mit den Kaiserstädtern unvergessliche Europokal-Abende, wie zum Beispiel beim FC Sevilla.

Im Sommer 2005 ging es für Brinkmann dann für fünf Jahre zu Eintracht Braunschweig. An der Hamburger Straße war der defensive Mittelfeldspieler auch Mannschaftskapitän. Es folgten noch eine Drittliga-Station bei der TuS Koblenz und eine Regionalliga-Station beim Wuppertaler SV, ehe Brinkmann seine Karriere im Sommer 2012 beendete.

Der 44-Jährige war danach noch bei einigen Amateurklubs aktiv, konzentrierte sich aber primär um seine berufliche Laufbahn als Fahrschullehrer.

Wir haben Brinkmann mal gefragt: "Was macht eigentlich... Dennis Brinkmann?"

"Aktuell lebe ich in Bottrop, habe einen 14-jährigen Sohn, der bei Arminia Klosterhardt in der U15 unter Trainer Marcel Landers spielt und bin Fahrschullehrer. Zudem trainiere ich auch die U19 der Klosterhardter", erzählt der 44-Jährige.

Das ist dieses Old-School-Gefühl, was mir sehr gefällt. Und wenn Erwin Koen aus 40 Metern den Ball in die Maschen haut, dann springe ich genauso auf seinen Rücken wie vor über 20 Jahren. Frank Kurth brüllt uns von hinten an und das ist alles authentisch. Da fühlt man sich wie auf eine Zeitreise versetzt. Einfach toll!

Dennis Brinkmann

Dabei blieb Brinkmann nach seinem Karriereende im Sommer 2012 dem Profifußball erst einmal treu. Der 100-malige Zweitligaspieler arbeitete auf der Geschäftsstelle des VfL Bochum und machte in dieser Zeit auch ein Fernstudium im Sport-Management. Er arbeitete zudem im Bochumer NLZ und hatte mit den ehemaligen VfL-Trainern Iraklis Metaxas, Dariusz Wosz, Thomas Reis und Dimitrios Grammozis zu tun.

"Nach der Abmeldung der U23-Mannschaft und dann insgesamt drei Jahren in Bochum bin ich nach Wuppertal gegangen. Hier habe ich die Geschäftsstellen-Azubis ausgebildet und auch die U19 trainiert. Ich sollte auch Sportchef werden, aber das wollte ich nicht", erzählt Brinkmann, der später dann die Oberligisten TuRU Düsseldorf, FC Gütersloh und FC Kray trainierte.

2017 war es dann, als er merkte, dass er noch einmal etwas anderes machen will. "Ich habe das Arbeitsamt in Kauf genommen und mir wurde dann eine Ausbildung zu Fahrlehrer offeriert. Ich habe die neunmonatige Ausbildung absolviert und bin bis heute sehr glücklich, dass ich für eine tolle Fahrschule in Bottrop arbeiten darf. Wir sind ein Team von fünf Fahrlehrern und drei Mädels, die für das Administrative zuständig sind. Der Wohlfühlfaktor könnte nicht höher sein. Das läuft perfekt", erzählt Brinkmann.

Die Lust am Fußball scheint Brinkmann zunehmend zu verlieren. Allen voran auf das Trainer-Dasein. Brinkmann: "Es ist schon manchmal anstrengend. 80 Prozent der Jungs muss man einfach antreiben. Da kommt nicht viel von alleine. Ich versuche aber den Jungs klarzumachen, dass sie keine Profis mehr werden. Dass die Chance wirklich nicht vorhanden bis minimal ist. Ich vermittle da lieber andere Werte. Die Schule, eine ordentliche Ausbildung, das sind Dinge, die ich den jungen Burschen auf den Weg geben will. Sie sollen pünktlich sein, Wort halten und gute Menschen sein. So kommt man im Leben weiter."

Trotz der 2:3-Niederlage gegen Bremen durften wir im Europapokal spielen. Das war ein Märchen. Plötzlich waren wir im ZDF-Sportstudio zu Gast. Zwei richtig verrückte Jahre.

Dennis Brinkmann

Auf seine aktive Laufbahn blickt Brinkmann gerne zurück. Er hat fast überall Erfolg. Brinkmann: "Rot-Weiss Essen war ein super Start. Noch heute spiele ich für RWE in der Traditionsmannschaft und es macht einfach Spaß, wenn wir uns treffen und ich sehe, dass alle schwarze Fußballschuhe anhaben. Das ist dieses Old-School-Gefühl, was mir sehr gefällt. Und wenn Erwin Koen aus 40 Metern den Ball in die Maschen haut, dann springe ich genauso auf seinen Rücken wie vor über 20 Jahren. Frank Kurth brüllt uns von hinten an und das ist alles authentisch. Da fühlt man sich wie auf einee Zeitreise versetzt. Einfach toll!"

Nach fünf Jahren RWE ging es für zwei Jahre nach Aachen. Brinkmann erinnert sich: "Aachen hat mich überrollt. Da habe ich auch noch einmal einen Leistungsschub bekommen. Da ist man auf der Erfolgswelle mit geschwommen. Wir wurden Dritter in der 2. Bundesliga und standen im DFB-Pokalfinale. Auf dem Weg dorthin haben wir die Bayern ausgeschaltet. Trotz der 2:3-Niederlage gegen Bremen durften wir im Europapokal spielen. Das war ein Märchen. Plötzlich waren wir im ZDF-Sportstudio zu Gast. Zwei richtig verrückte Jahre."

Brinkmann verlängerte seinen Vertrag unter Sportdirektor Jörg Schmadtke um drei Jahre. Und trotzdem verließ er die Alemannia: "Trainer Dieter Hecking hat mir gesagt, dass es für die erste Elf unter ihm nicht langt. Damit wollte ich mich nicht abfinden und bin nach Braunschweig gegangen. Das war die richtige Entscheidung. Bei der Eintracht habe ich fünf turbulente Jahre verbracht."

Es folgten noch Stationen in Koblenz und Wuppertal. An die WSV-Zeit erinnert sich Brinkmann ungern, ganz anders war es aber bei der TuS. Brinkmann: "Wir haben mit Koblenz unter Coach Petrik Sander die 3. Liga gehalten. Leider musste der Verein in die Insolvenz. Ansonsten wäre ich vielleicht noch bis heute in Koblenz. Das war vielleicht das schönste Jahr in meiner Karriere. In Wuppertal hatten wir von den Namen her eine super Mannschaft. Aber es lief auf allen Ebenen chaotisch ab. Da konnte man keinen Erfolg haben."

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