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Udegbe, Davari, Heekeren - dieser Mann steckt hinter dem Torwart-Erfolg

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RWO: Udegbe, Davari, Heekeren - dieser Mann steckt hinter dem Torwart-Erfolg
Foto: Micha Korb
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Rot-Weiß Oberhausen hat in den letzten Jahren einige gute Torhüter an die Konkurrenz verloren - und auch in zwei von drei Fällen eine Ablöse kassiert. Dahinter steckt natürlich ein Torwarttrainer.

Was haben Robin Udegbe, Daniel Davari und Justin Heekeren gemeinsam? Richtig: Alle drei hüteten in den vergangenen Jahren das Tor von Rot-Weiß Oberhausen und wechselten jeweils zu einem höherklassigen beziehungsweise finanzkräftigeren Klub. Und: Oberhausen kassierte in zwei von drei Fällen jeweils eine Ablösesumme. Während es nach RS-Informationen für Udegbe (KFC Uerdingen) rund 30.000 Euro waren, kassieren die Kleeblätter für Heekeren (FC Schalke 04) 180.000 Euro plus vereinbarte Bonuszahlungen. Davaris Vertrag wurde in Oberhausen aufgelöst, weil sich RWO den Schlussmann nicht mehr leisten wollte und konnte - er wechselte zu RWE.

RWO ist mittlerweile in der Branche für seine gute Torwartschule bekannt. Das Lob gebührt hier allen voran Torwarttrainer Nurullah Can. Der 34-Jährige ist nach RS-Informationen auch schon ins Visier der Konkurrenz geraten. Einige Bundesliga-Nachwuchsleistungszentren haben die Angel nach dem gebürtigen Gelsenkirchener und Manuel-Neuer-Kumpel - RevierSport berichtete - ausgeworfen. Doch Can bleibt vorerst RWO erhalten.

RevierSport hat mit dem Familienvater, der in Gelsenkirchen lebt, nach dem Wechsel von Justin Heekeren gesprochen. Dieser wusste auch bei wem er sich bedanken sollte: Heekeren postete in den Sozialen Medien lobende Worte an Can. "Danke vor allem an meinen Torwarttrainer Nuri Can. Von ihm konnte ich viel lernen, er hat mein Torwartspiel maßgeblich beeinflusst", schrieb Heekeren auf seinem Instagram-Kanal.

Er wurde gerade bei Borussia Mönchengladbach ausgemustert. Gladbach hat bei ihm kein Talent gesehen und ihm eine Profi-Karriere nicht zugetraut. Ich glaube, dass sich die Gladbacher heute ein wenig ärgern werden.

Nurullah Can

Nurullah Can, wie gut tun solche Worte, wie die von Justin Heekeren?

Natürlich tut das gut. Jeder Mensch wird gerne gelobt. Aber mir geht es gar nicht um das Lob. Viel mehr freut es mich, dass der Junge auf dem Boden geblieben ist und weiß, was er an RWO und auch mir hatte. Oberhausen hat ihn aufgenommen, ihm eine Chance gegeben. Ich habe dann hart mit ihm gearbeitet.

Wie hat sich Heekeren denn als Torwart in den fünf Oberhausener Jahren entwickelt?

Er hat eine hundertprozentige Entwicklung vollzogen. Als Justin im Sommer 2017 zu uns kam, war er nicht gut drauf. Er wurde gerade bei Borussia Mönchengladbach ausgemustert. Gladbach hat bei ihm kein Talent gesehen und ihm eine Profi-Karriere nicht zugetraut. Ich glaube, dass sich die Gladbacher heute ein wenig ärgern werden. Aber so ist das nun mal: Jeder hat eine andere Torwart-Philosophie.

Manuel Neuer ist der beste Torwart der Welt, Justin ist am Beginn seiner Karriere, ohne jegliches Bundesligaspieler. Wir können noch einmal sprechen, wenn Justin seine ersten Bundesligaspiele gemacht hat. Aber klar, wie gesagt: Ich traue Justin eine große Karriere zu.

Nurullah Can

Wie sieht denn die von Nurullah Can aus?

In Gladbach steht man eher auf kleine Torhüter - eben wie Legende Uwe Kamps. Da standen dann zuletzt Keeper wie Marc Andre ter Stegen, Tobias Sippel oder Yann Sommer. Ich sehe das ein wenig anders - und hier geht es gar nicht um die Größe. Für mich ist es wichtig, einen Torwart als mitspielenden Keeper zu entwickeln, einen Torhüter, der gefährliche Situationen erkennt und entschärft, zur Not auch spielerisch mit dem Fuß. Bestes Beispiel dafür ist das WM-Spiel von 2014 zwischen Deutschland und Algerien, als Manuel Neuer als mitspielender Torwart die DFB-Elf vor einem Aus bewahrt hat. Ich sage: Mit jedem anderen Torhüter wäre Deutschland in diesem Spiel ausgeschieden. Aber zu meiner Philosophie gehört auch, Bälle festzuhalten. Das wir sich nie am Torwartspiel ändern. Ein Torhüter muss stark auf der Linie und ein sicherer Rückhalt sein.

Und Justin Heekeren: Bringt er all das schon mit?

Ja! Justin ist ein kompletter Torwart. Schalke kann sich auf einen hoch veranlagten Keeper freuen. Schalke hat mit der Verpflichtung alles richtig gemacht. Justin steht eine große Karriere bevor. Da bin ich mir sicher.

Eine wie Manuel Neuer?

(lacht) Wir sollten da mal die Kirche im Dorf lassen. Manuel Neuer ist der beste Torwart der Welt, Justin ist am Beginn seiner Karriere, ohne jegliches Bundesligaspieler. Wir können noch einmal sprechen, wenn Justin seine ersten Bundesligaspiele gemacht hat. Aber klar, wie gesagt: Ich traue Justin eine große Karriere zu. Er bringt alle Voraussetzungen mit.

Jetzt werden Sie wieder mit Daniel Davari, einem 34-jährigen Torwart, zusammenarbeiten. Wie unterscheidet sich da die Arbeit im Vergleich mit der zu Heekeren?

Das sind natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe. Daniel brauche ich nicht mehr viel erzählen. Er hat alles erlebt: Bundesliga, WM-Teilnahme. Ihm muss ich wieder die Sicherheit geben, damit er am Optimum ist. Er muss wieder die Freude am Torwartspiel verspüren und einfach bei Laune gehalten werden. Sowohl das Arbeiten mit solchen fertigen Keepern wie Davari, aber auch Talenten wie Heekeren machen mir Spaß.

Wie lange wird der Torwart-Macher Nurullah Can denn noch für RWO arbeiten?

Ich bin hier zufrieden. RWO hat mir damals, das war 2017, die Möglichkeit gegeben, dass ich mich als Torwarttrainer beweisen kann. Dafür bin ich dem Verein dankbar. Aber klar: Ich bin 34 Jahre alt und habe auch Träume. Ich will auch höher hinaus. Wann das sein wird, werden wir sehen. Aktuell bin ich bei RWO glücklich.

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