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Als RWO den Essenern Erwin Koen abwerben wollte

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RWE: Als RWO den Essenern Erwin Koen abwerben wollte
Foto: firo

Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen - Erster gegen Zweiter: Seit Jahren wurde dieses Duell der Nachbarn nicht mit so viel Spannung erwartet wie jetzt.

Wenn am Samstag (2. Oktober 2021, 14 Uhr RevierSport-Liveticker) vor 12500 Zuschauern - darunter 900 Oberhausener - Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen spielen wird, dann ist auch Erwin Koen vor Ort.

Der Niederländer kommt aus seiner Heimat an die Hafenstraße angereist, um beim prestigeträchtigen Derby der Nachbarn RWE und RWO live dabei zu sein. "Normalerweise bin ich arbeitstechnisch am ersten Oktober-Wochenende immer schwer beschäftigt. In den Niederlanden gibt es keinen Tag der Arbeit oder ähnliches. Aber diesmal habe ich frei", kündigt der ehemalige RWE-Profi seinen Besuch an der Hafenstraße gegenüber RevierSport an.

Koens Samstagsplan: Erst Derby, dann Turnier mit der Traditionsmannschaft

Koen erzählt: "Wir treffen uns mit der RWE-Traditionsmannschaft, schauen uns das Derby an und fahren dann zu einem Benefizturnier in die Klosterpforte. Da sind auch Dortmund, Schalke, Bielefeld und Paderborn. Ich freue mich unheimlich auf den Samstag: Erst Hafenstraße und das Derby, dann ein bisschen kicken. Und das im RWE-Trikot. Das macht mir immer besonders viel Spaß."

15. April 2005: Rot-Weiss Essen: Renno - Haastrup (24. Kück), Ristau, Karlsson, Sidney - Bilgin, Kaluzny, Yildirim - Lintjens (89. Schwarz), Kioyo (62. Schoof), Koen. Bank: Wulnikowski (Tor), Larsen, Goldbaek, Foldgast. Trainer: Jürgen Gelsdorf. Rot-Weiß Oberhausen: Adler - Hugo Costa, Cichon, Baciu - Keidel (69. Chiquinho), Montero (58. Wimmer), Haeldermans, Salifou (64. Tokody), Rietpietsch - Keita, Frommer. Bank: Kalinic (Tor), André Astorga, Velichkov, Bajzat. Trainer: Eugen Hach. Schiedsrichter: Michael Weiner. Tore: 1:0 Koen (26.), 2:0 Koen (28.), 2:1 Keita (85.), 2:2 Baciu (90.). Gelbe Karten: Sidney, Bilgin - Rietpietsch, Bacius, Hugo Costa. Zuschauer: 19.000.

Der 43-Jährige trug zwischen 2000 und 2005 das Trikot der Bergeborbecker. Koen eroberte die Herzen der Fans nicht nur dank seiner 36 Tore, die er in 145 Spielen für den Traditionsverein erzielte. Der Linksaußen war ein unermüdlicher Kämpfer. Noch heute wird er dafür in Essen freundlich auf der Straße und im Stadion gegrüßt. "Das ist immer wieder sehr schön. Vor allem sprechen mich die RWE-Fans immer auf das Tor gegen Oberhausen an. Das war schon mein schönstes Ding überhaupt", sagt Koen.

Am 29. Spieltag der 2. Bundesliga-Saison 2004/2005 empfing Rot-Weiss Essen den Stadtrivalen aus Oberhausen vor 19.000 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion. Volle Hütte. Flutlicht. Abstiegskampf. In der 26. Minute hatte der Publikumsliebling der Essener einen großen Auftritt. Erwin Koen nahm einen Fehlpass von RWO-Torwart Oliver Adler knapp 40 Meter vor dem Oberhausener Tor auf. Koen zog mit seinem gefürchteten linken Fuß sofort ab und überwand Adler mit einem traumhaften Heber ins rechte Tordreieck. Der RWE-Stürmer ließ die Hafenstraße kochen.

Das Traumtor von Erwin Koen im Youtube-Video

"Das geschah 40 Meter vor dem RWO-Tor, am Eck der Nordtribüne, direkt am Zaun. Das war ein Jubel. Wahnsinn! Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ich habe ja auch noch nachgelegt und das 2:0 geschossen. Leider ging das Spiel am Ende 2:2 aus. Aber am Samstag gewinnt wieder Rot-Weiss. Ich tippe auf ein 2:1", erklärt Koen.

Das geschah 40 Meter vor dem RWO-Tor, am Eck der Nordtribüne, direkt am Zaun. Das war ein Jubel. Wahnsinn! Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.

Erwin Koen

16 Jahre nach seiner Zeit bei Rot-Weiss Essen, verrät Koen im RevierSport-Gespräch noch ein Geheimnis, das nicht viel kennen, wie er meint. "Ich habe in meiner Essener Zeit drei Jahre lang mit meiner Frau in Oberhausen-Sterkrade gewohnt. Der Vermieter war der damalige RWO-Präsident. Dort haben auch vier RWO-Spieler gelebt, unter anderem Carsten Nulle mit dem ich später noch in Paderborn spielte", erzählt Koen. Er verrät weiter: "In meinem dritten RWE-Jahr wollte mich der damalige Trainer Jörn Andersen nach Oberhausen holen. Als mein Berater mir das erzählt hat, habe ich sofort abgewunken und ihm klar zu verstehen gegeben, dass er kein Angebot einholen soll. Denn ich kann zwar in Oberhausen wohnen, aber spielen will ich für Essen und mit RWE aufsteigen. Das ist mir dann zum Glück auch gelungen. Es war einfach eine wunderbare Zeit in Essen."

So ein Dreier, in dieser Tabellen-Konstellation, und dann noch gegen Oberhausen, das würde der Mannschaft noch einmal zusätzliche Kräfte verleihen.

Erwin Koen

Stichwort "Aufstieg": Koen, der in den Niederlanden den Sechstligisten Vv Trekvogels aus Nijmegen trainiert, hofft in dieser Saison auf einen Doppelaufstieg. "Wir sind in unserer Liga mit Trekvogels der Favorit und haben das erste Spiel auch 3:0 gewonnen. Bei RWE läuft es auch super. Warum also kein Doppelaufstieg im Mai? Ich wäre auf jeden Fall sehr glücklich", lacht Koen. Er ergänzt: "Mit einem Sieg am Samstag gegen Oberhausen kann RWE in einen richtigen Flow kommen. Schon jetzt haben sie sechs Spiele in Serie gewonnen. Aber so ein Dreier, in dieser Tabellen-Konstellation, und dann noch gegen Oberhausen, das würde der Mannschaft noch einmal zusätzliche Kräfte verleihen."

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