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RWE: Das steckt hinter dem Neitzel-Todt-Treffen

Der Grund ist ein Treffen des früheren Bundesligaspielers mit RWE-Cheftrainer Karsten Neitzel. Das Duo wurde am Samstagabend bei einem Italiener in Essen-Rüttenscheid gesichtet.

Der in Potsdam lebende Todt war zuletzt Sportdirektor beim Hamburger SV. Zuvor bekleidete er diese Position auch beim Karlsruher SC und dem VfL Bochum. Wir haben uns am Sonntag mit dem 49-Jährigen über sein Treffen mit Neitzel in Essen unterhalten.

Jens Todt, werden Sie der neue Sportchef in Essen? (lacht) Ich habe schon fast mit einem Anruf gerechnet. Nein, das Treffen mit Karsten Neitzel hat nichts mit der Sportchef-Position bei Rot-Weiss Essen zu tun. Wir sind Freunde und haben uns lange nicht gesehen. Ich war an diesem Samstag beim Bundesligaspiel Mönchengladbach gegen Wolfsburg vor Ort und habe dann die Möglichkeit genutzt nach Essen zu fahren, um mich mit Karsten zu treffen. Wir kennen uns aus gemeinsamen Zeiten in Freiburg und Bochum.

Ihnen ist aber bekannt, dass RWE einen neuen Sportchef sucht? Natürlich. Das bekommt man mit.

Wäre das denn überhaupt eine Option für Sie? Diese Frage stellt sich mir gar nicht, weil es keinen Kontakt nach Essen gibt. Klar ist aber, dass Rot-Weiss Essen ein Verein mit einer unheimlichen Wucht ist. Die Fans lechzen nach dem Profifußball und wünschen sich mindestens die 3. Liga. Das ist natürlich auch eine große Herausforderung.

Was hat Karsten Neitzel Ihnen denn über seinen Job in Essen erzählt? Karsten schwärmt von Rot-Weiss Essen und seinen Fans. Er sagte mir, dass das der Wahnsinn sei. An den ersten Spieltagen war jedes Auswärtsspiel ein Heimspiel und die Heim-Auftritte wurden von über 10.000 Zuschauern verfolgt. Das Potential in Essen ist gewaltig. Aber er weiß auch, dass der Druck umso größer ist. Ich denke, dass Karsten eine gute Mannschaft und gute Voraussetzungen in Essen hat. Er steht mit dem Verein nicht schlecht da und wird in der neuen Saison wieder versuchen anzugreifen.

Sie sind aktuell ohne Beschäftigung. Wie nutzen Sie diese Zeit? Ich reise viel und bilde mich fort. Ich war zum Beispiel in Japan und Russland. Das sind alles interessante Begegnungen. Ich will viel aufsaugen und schauen, wie man woanders arbeitet.

Wie bewerten Sie die Saison Ihres Ex-Klubs VfL Bochum? Der VfL hat viele gute Leistungen in der Hinrunde gezeigt, aber zu wenige Punkte geholt. Schade. Ich hätte dem VfL den Aufstiegskampf gewünscht. Aber jetzt wird es nach der Negativserie natürlich schwer, wieder oben heranzukommen.

Autor: Krystian Wozniak