„Sogar im guten Zustand für diese Jahreszeit“, sagt Farat Toku, der Trainer des Fußball-Regionalligisten. Er fügt hinzu: „Da muss ich die Stadt und die Leute, die sich um unseren Rasen kümmern, loben.“ Also dürfte klar sein: Das Spiel gegen den Aufstiegsaspiranten KFC Uerdingen findet wie geplant am Sonntag (15 Uhr) statt.
Das erste richtige Kräftemessen im neuen Jahr. Tokus Gemütslage schwankt zwischen Vorfreude und Anspannung. „Wir haben gegen ein Top-Team wie Uerdingen nichts zu verlieren. Gegen den KFC können wir nur gut aussehen. Aber für uns ist wichtig, dass wir unsere Stärken abrufen. Wir wollen Leidenschaft und großen Willen zeigen“, sagt der 37-Jährige. Ein probates Mittel gegen die mit einigen Ex-Profis und ehemals höherklassig spielenden Akteuren besetzten Seidenstädter.
Von der Uerdinger Grotenburg sind derweil Aussagen zu vernehmen, die eher entschuldigend wirken. Schnee hat den Plätzen rund um die KFC-Spielstätte zugesetzt, geordnetes Training war kaum möglich. Einige geplante Einheiten fielen aus, andere ersetzte Trainer Michael Wiesinger durch Lauftrainings. Keine optimale Vorbereitung. Zudem droht Ex-Profi Maximilian Beister auszufallen, Defensivmann Mario Erb (Gelbsperre) kann definitiv nicht spielen. Soweit die Lage beim Tabellenzweiten.
Wattenscheid und Uerdingen – da prallen zwei Welten aufeinander
Farat Toku, Trainer der SG Wattenscheid 09
Toku lässt das kalt. „Wir wissen um die Qualität der Mannschaft“, entgegnet der Trainer der Nullneuner. Der Ex-Bundesligist sowie Spitzenreiter Viktoria Köln gehören für ihn zu den Top-Favoriten in der Liga. „Wattenscheid und Uerdingen – da prallen zwei Welten aufeinander“, ergänzt er, und spielt damit auf die extrem unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Klubs an.
Wie es um die Mentalität innerhalb der Teams bestellt ist – darüber kann Toku natürlich nur bedingt sprechen. Bedingt heißt: Er weiß, wie sehr seine Spieler darauf brennen, dem haushohen Favoriten die Stirn zu bieten. „Wir sind gut vorbereitet. Taktisch und individuell, aber auch auf den Gegner“, sagt er. Vor knapp zwei Wochen hat das Niederrheinpokal-Viertelfinale der Uerdinger gegen Rot-Weiß Oberhausen besucht.
„Ich kenne die Stärken der Uerdinger“, betont er und fordert daher von seiner Mannschaft: „Wir müssen so auftreten wie in den letzten Spielen.“ Mit klarer Betonung auf die Meisterschaftsspiele: „Ich halte von Ergebnissen bei Tests nicht viel. Unsere Standortbestimmung kommt jetzt.“
Wenngleich er den letzten Erfolg im Testspiel nicht überbewerten mag: Ein Überbleibsel gibt es vom 2:1 gegen Dinamo St. Petersburg im Trainingslager im türkischen Belek noch: Jonas Erwig-Drüppel hat sich in dieser Partie das Innenband im Knie angerissen. Mit seiner Rückkehr ins Training rechnet Toku erst Ende Februar. Der Mittelfeldspieler fällt ebenso aus wie Predrag Stevanovic, der immer noch Wadenprobleme hat. Torhüter Edin Sancaktar, der im Testspiel beim TuS Ennepetal am vergangenen Sonntag krankheitsbedingt passen musste, steht gegen den KFC wieder im Wattenscheider Tor.