Wir sprachen nach dem Auswärtssieg mit dem ehemaligen Essener Mike Wunderlich, der aktuell Kapitän der Viktoria ist.
Mike Wunderlich, vor der Pause geriet Ihre Mannschaft einige Male ins Schwimmen. Am Ende gab es einen klaren Sieg. Wie fällt Ihre Analyse der 90 Minuten aus? Im ersten Durchgang hat RWE ein starkes Spiel gemacht, der Ball lief sehr gut. Da haben wir nur schwer den Zugriff bekommen. Nach unserem 1:0 nach einem Standard war Essen feldüberlegen, aber wie ich finde ohne die großen Chancen. RWE war optisch überlegen, aber auch nicht immer zwingend. Daher haben wir zur Pause sicher etwas glücklich geführt. Auch direkt nach dem Wechsel sind wir etwas ins Schwimmen geraten. Danach haben wir in 15 Minuten den Sack zugemacht. Mit schönen Toren, wir haben die Konter toll ausgespielt. Das haben wir in der ersten Hälfte noch vermissen lassen. Daher ist der Sieg am Ende verdient - auch wenn er natürlich etwas zu hoch ausgefallen ist.
Die Mannschaft imponierte mit einer gnadenlosen Effektivität... ...Genau das ist uns in den ersten beiden Spielen abhanden gekommen - besonders gegen Gladbach II. In Essen war das stark. Wir haben aus fünf Chancen vier Treffer erzielt. Wenn man 4:0 in Essen gewinnt - nachdem uns nach zwei Partien schon die halbe Liga abgeschrieben hat - dann ist das sicher ein Ausrufezeichen.
Sind Sie jetzt richtig in der Liga angekommen? Was heißt richtig angekommen? Wir haben an uns geglaubt. Wir haben die Diskussion nicht mitgeführt, dass die Viktoria schon wieder gescheitert ist nach zwei Begegnungen. Wir haben jetzt die Antwort gegeben.
Gab es für die Mannschaft eine Extra-Motivation durch die Aussagen im Vorfeld von Ihrem ehemaligen Mitspieler Dennis Malura, der monierte, dass die Kölner in der letzten Saison keine Mannschaft gewesen seien? Wenn man als Viktoria Köln bei RWE spielt, wo zwei Teams aufeinander treffen, die oben dabei sein wollen, dann bracht man keine zusätzliche Motivation. Und wenn man keine Mannschaft ist, dann gewinnt man auch nicht 4:0 in Essen.