Schon im vergangenen Jahr netzte er in der Liga immerhin sechs Mal ein. Vor allem die ruhenden Bälle sind sein Ding. Drei Treffer in einem Spiel sind aber auch für ihn ungewohnt. „Dass ich gleich drei Tore mache, gab es glaube ich in der A-Jugend zum letzten Mal“, sagte Baier und setzte ein breites Grinsen auf. Nach dem 9:1 gegen Erndtebrück hatten sie an der Hafenstraße alle gut lachen.
Einen seiner drei Treffer machte Baier auch in diesmal per Standard. Das 4:1 fiel per Foulelfmeter. Bei den Toren zum 7:1 und 8:1 sah das anders aus. Zwar erzielte Baier die beiden Tore jeweils aus Freistoßdistanz, allerdings aus dem Spiel heraus. Zwei schöne Weitschüsse, die der zentrale Mittelfeldspieler ausführlich bejubelte. „Ich habe mich natürlich gefreut, aber wichtiger war, dass wir einen deutlichen Sieg eingefahren haben, weil viele schon gesagt haben, dass wir uns mit dem Toreschießen schwer tun. Jetzt haben wir halt ein paar auf einmal gemacht“, stellte Baier fest.
Doch auch der 27-Jährige weiß, dass dieses Torfestival außergewöhnlich war und nun nicht automatisch jeder Schuss ein Treffer sein wird. Nachdem die Essener sich einen Abend lang feiern durfte, galt die ganze Konzentration schon wieder dem nächsten Spiel am kommenden Dienstag in Wattenscheid. „Das wird ein ganz anderes Spiel und da wollen wir wieder drei Punkte holen. Und es ist mir auch völlig egal, ob es dann nur ein 1:0 wird.“
Ob das 9:1 auch als Fingerzeig an die Konkurrenz gewertet werden dürfe, dass mit RWE in dieser Saison noch zu rechnen sei, wollte ein Kollege dann noch von Baier wissen. „Es ist ein kleines Ausrufezeichen“, sagte der Ex-Darmstädter. In erster Linie war Baier aber ein anderer Aspekt wichtig: „Wenn eine Situation nach der anderen gelingt, ist es klar, dass das Selbstvertrauen steigt. So ein Ergebnis tut für die Seele gut und ich denke es hat auch den Fans ganz gut getan.“