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Mehrere Wochen wurde in der Essener Medienlandschaft im Vorfeld über das dritte Aufeindertreffen der Lokalrivalen Rot-Weiss Essen und FC Kray diskutiert. Die bestimmende Frage lautete, ob dem Underdog auch im Pokal eine Sensation gelingen könnte. Auch der Fernsehsender Sport1 ließ es sich nicht nehmen, dem Stadtderby beizuwohnen. Die Kameras waren dabei vor allem auf einen Spieler im Krayer Dress gerichtet. Willy Aubameyang[person=27849][/person], der ältere Bruder des BVB-Stars Pierre-Emerick, war vor der Party ein gefragter Gesprächspartner.
Dass er dabei wie immer Fragen zu seinem Bruder beantworten musste, störte ihn nicht sonderlich. Zu gut ist das Verhältnis, als dass Neid oder Verärgerung bei Willy aufkommen würde. Schließlich saß der BVB-Profi auch im Stadion Essen auf der Tribüne, um seinen Bruder zu unterstützen. Natürlich trug er dabei ein Trikot des FC Kray.
Zu einem möglichen Familien-Duell im DFB-Pokal wird es nicht wie erhofft kommen, denn RWE behielt gegen im Abschluss zu unkonzentrierte Krayer mit 2:0 die Oberhand. Da half auch eine erneut starke Leistung Aubameyangs nicht, der sich seit Wochen in einer hervorragenden Verfassung präsentiert. "Wir haben es leider nicht geschafft, unsere Chancen zu nutzen. Ich denke, dass wir ein gutes Spiel abgeliefert haben und uns nicht schämen müssen. Es hat trotz der Niederlage sehr viel Spaß gemacht vor dieser Kulisse zu spielen", sagte Aubameyang.
Im November gab der FC Kray die Verpflichtung des 28-jährigen Gabuners bekannt und sorgte damit bundesweit für Schlagzeilen. Auf Anraten von BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte Aubameyang in der KrayArena angeheuert. Eine Geschichte, die beim FC Kray wohl noch in vielen Jahre gerne erzählt wird. Es war seine erste Station nach einer einjährigen Pause. Zu Beginn seiner Karriere stand der Defensivspezialist sogar beim AC Mailand unter Vertrag, bei dem er sich allerdings nicht durchsetzen konnte. Es folgten weitere Engagements in Italien, Belgien, Schottland und Frankreich, ehe er seinem Bruder nach Deutschland folgte.
Kritiker hatten diesen Transfer als reinen Marketing-Gag bezeichnet. Doch Aubameyang kam nicht zur Buderusstraße, um Groundhopper-Punkte zu sammeln oder sich die Zeit zu vertreiben. Der fünffache Nationalspieler Gabuns nahm seine neue Aufgabe beim FC Kray von Beginn an und ernst und kämpfte sich nach einigen Startschwierigkeiten in die erste Elf. "Willy hat sich akklimatisiert und ist nun ein wichtiger Bestandteil des Teams. Wir sind sehr zufrieden mit seinen bisherigen Leistungen", erzählt FCK-Manager Fabian Decker, der Aubameyang gerne auch über die Saison hinaus in Kray halten würde. "Wir werden uns in den nächsten Tagen mit Willy zusammensetzen. Er hat auf dem Platz überzeugt, nur das zählt für uns. Wir haben ihn nicht augrund seines Namens und seiner Wirksamkeit auf die Medien verpflichtet."
Sollte "Willy" letztlich seinen Teil zum Krayer Klassenerhalt beitragen, hätte in Kray wohl niemand etwas dagegen einzuwenden, dass die Aubameyangs wieder im Scheinwerferlicht stehen.
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