In der 79. Minute war es Duisburgs Maik Goralski, der mit seiner ersten Ballberührung den 1:1-Ausgleich für die Zweitvertretung des MSV besorgte und noch einmal Schwung in die Schlussphase dieser Partie brachte. Doch der Reihe nach:
In einem Spiel der Abstiegskandidaten war klar, dass es vor allem für die Gastgeber nur um drei Punkte gehen konnte, doch das hat man in der Anfangsphase dieser Partie überhaupt nicht sehen können. "Man konnte klar erkennen, dass wir hier vor drei Tagen eine richtige Brause bekommen haben", sagte MSV-Coach Manfred Wölpper im Anschluss. "Das Selbstvertrauen hat gefehlt, wir haben nur auf das reagiert, was die Bochumer gemacht haben."
VfL von Beginn an spielbestimmend In der Tat waren die Bochumer von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und kamen auch direkt zu einer Riesenchance, als die Duisburger Abwehr den Ball nicht wegbekam und Christian Mengert das Leder volley aus gut 20 Metern gegen den linken Pfosten setzte (6.). Dann auch weiterhin nur der VfL, der vor allem mit schnellen Seitenverlagerungen und langen Bällen die verunsichert aufspielende Verteidigung der Zebras vor große Probleme stellte.
Nach einigen nicht konsequent ausgespielten Angriffen dann in der 30. Minute die logische Folge. Einen Eckstoß von Fabian Götze konnten die Duisburger nicht klären, am Ende konnte Sven Kreyer den Ball aus kurzer Entfernung ins Duisburger Tor stochern.
Wer nun einen Weckruf erwartete, sah sich getäuscht, im Gegenteil, weiterhin waren die Bochumer das klar spielbestimmende Team. Da aber auch bei den Gästen die letzte Durchschlagskraft fehlte, ging es mit einem verdienten 1:0 zum Pausentee.
"Wir haben nur noch versucht, das Ergebnis zu verwalten" In Halbzeit zwei dann zunächst das gleiche Bild, der VfL mit Ball und Kontrolle. Doch immer mehr fand jetzt auch der MSV ins Spiel. "Wir haben nur noch versucht, das Ergebnis zu verwalten und über die Zeit zu schaukeln. Das geht im Fußball selten gut, so auch heute. Das war zwar nicht unser Plan, eigentlich wollten wir weiterhin auf Kontrolle spielen und Torchancen kreieren, das hat aber nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe", meinte VfL-Coach Iraklis Metaxas.
Nach der ersten Chance aus dem Nichts durch Marcel Kalski, der den Ball aber zwei Meter am Tor vorbeilegte (47.), kamen die Duisburger, vor allem durch Kalski, immer wieder zu guten Chancen, jedoch war an Heuer-Fernandes im Tor der Gäste zunächst kein Vorbeikommen (58./65.).
Dann jedoch bewies Wölpper sein goldenes Händchen und brachte in der 77. Minute Maik Goralski für Miroslav Stepanek. Goralski, gerade auf dem Platz, dankte es seinem Trainer mit einem tollen Heber über Heuer-Fernandes, der bei dieser Duisburger Chance nicht den Hauch einer Chance hatte. Wölpper: "Ich hatte überlegt, bring ich Mandiangu oder Goralski? Gut, dass ich mich für Goralski entschieden habe." Metaxas hatte aber eine Antwort parat: "Händchen? Naja, der Mandiangu hätte ja vielleicht zwei gemacht."