„Wir sind alle nicht frei von Eitelkeiten und für das Selbstwertgefühl, vor allem auch der arg gebeutelten Fans einiger Traditionsvereine ist das schön“, findet Michael Welling. In seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Regionalligisten Rot-Weiss Essen jedoch überwiegen Zweifel. „Es ist extremst begrüßenswert, dass sich der Verband bemüht, mehr Reichweite zu bekommen. Man hätte aber die Vereine involvieren sollen, denn dort sitzen vielleicht auch Leute, die ein bisschen was von der Materie verstehen.“
Welling vermarktete vor seinem Engagement bei RWE selbst Übertragungsrechte und beklagt gleich einige Punkte. Vor allem befürchtet der 41-Jährige für den Zuschauerkrösus finanzielle Einbußen: „Ein Spieltermin am Dienstag, vielleicht noch parallel zur Champions League kostet uns locker 1.000 bis 2.000 Zuschauer. So wird es noch nicht einmal ein Nullsummenspiel. Da reden wir über 10.000 bis 15.000 Euro. Zudem ist das alles andere als fanfreundlich.“
Neue Möglichkeiten für die Sponsorenakquise erschließen sich dem promovierten Wirtschaftswissenschaftler auch durch die TV-Präsenz nicht: „Welche Spiele überhaupt übertragen werden, ist völlig unklar. Das ist keine verlässliche Basis, auf der ich Sponsoren-Gespräche führen kann. Zudem reden wir in der Regionalliga über sehr lokale Sponsoren. Da im Fernsehen Präsenz zu haben, bringt denen in vielen Fällen gar nichts. Da bin ich sehr, sehr skeptisch.“
Auf Seite 2 Stimmen zum Vorhaben, die Regionalliga wöchentlich live zu übertragen.