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Wiedenbrück - Kray 2:3
Kray siegt durch Eigentor aus 45 Metern

FC Kray: 3:2! Wahnsinnsspiel in Wiedenbrück
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Nur 586 Zuschauern sahen das Spiel zwischen dem SC Wiedenbrück und dem FC Kray. Mehr als schade, denn diese Partie hätte deutlich mehr Beobachter verdient gehabt.

Wiedenbrücks Linksverteidiger Cihad Kücükyagci dürfte dagegen froh sein, dass das Duell zwischen den Ostwestfalen und dem Überraschungsaufsteiger aus Essen auf derart geringes Interesse gestoßen ist. Dem gebürtigen Türken gelang ein Kunststück im negativen Sinne, an dem der 19-Jährige wohl noch lange zu knabbern haben wird. In der 61. Spielminute ging Kücükyagci auf Höhe der Mittellinie beim Stand von 2:2 in einen Zweikampf mit Krays Kevin Kehrmann und gewann diesen sogar - allerdings mit katastrophalen Folgen. Der Pressschlag entwickelte sich zu einer Bogenlampe, die aus 45 Metern hinter Torhüter Marcel Hölscher im Kasten der Gastgeber einschlug. Es war der Siegtreffer für den FC Kray. Ein Tor, das in jeder Highlight-Liste bei YouTube ganz weit oben stehen würde.


"Das war sogar eine Steigerung zum Tor von Winkelhofer gegen Jean-Marie Pfaff", sagt FCK-Coach Dirk Wißel. Schließlich leistete sich Winkelhofer vor 25 Jahren seinen legendären Fauxpas aus einer Entfernung von ca. 30 Metern. Wißel hatte letztlich sogar Mitleid mit Kücükyagci, der nach der Partie geknickt den Rasen verließ. "Der Junge tat mir natürlich leid, denn so etwas möchte kein Fußballer erleben. Für uns war es ein Geschenk, das wir dankend angenommen haben."

Die formidable Vorstellung des Außenseiters geriet angesichts dieses spektakulären Treffers fast in den Hintergrund. Nach der Auftaktpleite am vergangenen Samstag gegen den FC Schalke 04 II (0:1) trat der Sensationsaufsteiger zu Beginn der Partie wie verwandelt auf und spielte die Ostwestfalen förmlich an die Wand. Philipp Schmidt erzielte in der 12. Minute im Liegen die hochverdiente Führung für die Blau-Grünen. Die Gäste machten in der Folge munter weiter und erspielten sich weitere hochkarätige Möglichkeiten. Der überragende Ilias "Hubschrauber" Elouriachi spielte die Defensive der Blauen nahezu im Alleingang schwindelig. Kevin Barra und erneut Schmidt hatten das 2:0 auf dem Fuß, scheiterten in beiden Situation jedoch am Außenpfosten (15., 19.). "Was meine Mannschaft in der ersten Hälfte geboten hat, war ganz großes Tennis. Wenn man ein Spiel malen könnte, hätte ich es auf diese Weise gemacht. In der Halbzeit habe ich den Jungs mitgeteilt, dass ich bald arbeitslos sein werde, da ein Trainer bei solchen Darbietungen überflüssig ist", konstatierte ein spürbar begeisterter Wißel. Kray beweist große Moral

Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde den Krayern das Spiel aus den Händen gleiten. Wie aus dem Nichts kam die Elf von Trainer Markus Reiter nach 21 Zeigerumdrehungen zum Ausgleich. Ketsatis ließ sich auf der linken Seite austanzen, Kretschmar stand im Zentrum nicht eng genug bei Marvin Studtrucker, der Omar Allouche aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit ließ. Kurz vor der Halbzeit erwies Neuzugang Dominik Milaszewski seiner Mannschaft einen Bärendienst, indem er innerhalb von einer Minute die Ampelkarte sah und folgerichtig vom Feld musste.

Kray bewies Moral und hielt nach der Pause auch in Unterzahl dagegen. Dem 2:1-Führungstreffer der Gastgeber durch Studtrucker (51.), der als einer der wenigen Wiedenbrücker Normalform erreichte, ließ wiederum Schmidt nur eine Minute später den Ausgleich folgen. Spätestens nach dem spektakulären Eigentor waren die Essener wieder endgültig auf der Siegerstraße. SCW-Coach Markus Reiter wollte mit seinem Team nicht allzu hart ins Gericht gehen. "Wir haben uns den Saisonstart sicher ganz anders vorgestellt", betont der gebürtige Essener. "Trotzdem werden wir jetzt die Flinte nicht ins Korn werfen. Aus diesem Grund habe ich mein Team nach dem Schlusspfiff im Mittelkreis versammelt. Wir müssen jetzt zusammenhalten, dann werden wir auch bald wieder punkten."

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