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Zahl der Gewaltvorfälle im Amateurfußball weiter auf hohem Niveau

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DFB: Zahl der Gewaltvorfälle im Amateurfußball weiter auf hohem Niveau
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Der Deutsche Fußball-Bund hat das Lagebild des Amateurfußballs vorgestellt. Die Zahlen stagnieren auf einem hohen Niveau - zum Unmut von DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann.

Der DFB hat das 9. Lagebild des Amateurfußballs in Deutschland veröffentlicht. Das Ziel: Mithilfe der Spielberichte der Schiedsrichter soll geklärt werden, wie es mit Blick auf Gewalt und Diskriminierung um die Lage des Amateurfußballs in Deutschland bestellt ist.

"Das Lagebild des Amateurfußballs wird ermöglicht durch eine kollektive Kraftanstrengung des DFB, der rund 53.000 Schiris sowie der 21 DFB-Landesverbände", sagt Ronny Zimmermann, der 1. DFB-Vizepräsident.

Sein Zusatz: "Das Lagebild hat sich zu einem wichtigen Indikator für die Stimmung auf den Plätzen entwickelt. Es ermöglicht einen Überblick jenseits der Einzelfälle und Sachlichkeit statt verständlicher Emotionen. Für eine wirksame Prävention braucht es als ersten Schritt eine solide Datenbasis. Über ein solches Monitoring verfügt der Fußball."

Zu den Zahlen:In der Saison 2022/23 wurden 961 Fußballspiele unterhalb der 32. Liga wegen eines Gewalt- oder Diskriminierungsvorfalls abgebrochen. Damit liegt die Zahl der Spielabbrüche weiterhin auf einem erhöhten Niveau. Allein in den Altersstufen der D- bis F-Junioren kam es zu 126 Spielabbrüchen. In der zurückliegenden Saison wurden 1.428.657 Spiele ausgetragen und 1.234.154 durch einen abgeschlossenen Spielbericht erfasst.

Für eine wirksame Prävention braucht es als ersten Schritt eine solide Datenbasis. Über ein solches Monitoring verfügt der Fußball

Ronny Zimmermann

Mit einer Spielabbruchsquote von 0,08 Prozent liegt der Wert genauso hoch wie in der Saison 2021/22, als weniger Spiele ausgetragen wurden. Während der Saison 2021/22 waren 911 Spiele abgebrochen worden. In den Saisons vor der Pandemie war es zu deutlich weniger Spielabbrüchen gekommen, nämlich zu 672 (Saison 2016/17) und 667 Spielabbrüchen (Saison 2017/18).

Auf den Amateurplätzen kam es während der vergangenen Saison zu 6.224 Vorkommnissen (0,5 Prozent aller Spiele mit einem abgeschlossenen Spielbericht), davon 3.907 Gewalt- (0,31 Prozent) und 2.679 Diskriminierungsvorfällen (0,21 Prozent).

Die Zahlen im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) liegen im bundesweiten Trend: In der vergangenen Saison wurden 133 Spiele abgebrochen. Insgesamt sind in Westfalen 183.974 Spiele absolviert worden, von denen 159.347 Partien mit Spielbericht als Datenbasis dienen. Die Spielabbruchsquote liegt bei 0,08 Prozent.

Auf den westfälischen Amateurplätzen kam es während der vergangenen Saison zu 850 Vorkommnissen (0,53 Prozent aller Spiele mit einem abgeschlossenen Spielbericht), davon 512 Gewaltvorfälle. 374 mal wurden Schiedsrichter als Geschädigte gemeldet. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Zuschauer, die bei den genannten Vorfällen als Beschuldigte gemeldet worden sind: Von 243 Fällen in der Saison 2021/22 zu 317 Fällen in der zurückliegenden Spielzeit.

FLVW setzt auf Prävention und Sanktion

Diese Entwicklung hat den FLVW bereits vor Saisonbeginn dazu veranlasst, eine Strafverschärfung bei Gewaltvorkommnissen im Amateurfußball zu initiieren, die seit Beginn der aktuellen Spielzeit greift

"Gewalttaten sind in unserem Sport nicht tolerierbar", sagt Andree Kruphölter, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW. "Wir als Verband haben den Änderungsvorschlag Anfang des Jahres vorgebracht, um einer Entwicklung entgegenzuwirken. Die neue Vorschrift der RuVO nimmt gezielt die Vereine und die Mannschaften in die Verantwortung. Der Kampf gegen Gewalt auf den Fußballplätzen ist die Aufgabe sämtlicher Beteiligter. Vereine und deren Mannschaften werden mit der Vorschrift verstärkt in die Pflicht genommen, Gewaltvorfälle auf den Fußballplätzen zu minimieren."

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