Der TV Jahn Dinslaken-Hiesfeld lieferte am Freitagabend gegen das Schlusslicht der Oberliga Niederrhein, die Spvgg. Sterkrade-Nord, eine fulminante zweite Hälfte ab und gewann das Derby mit 4:3. In der Halbzeit lag Hiesfeld noch mit zwei Toren hinten.
„Ich habe zu meinen Jungs in der Pause gesagt: Wir drehen das Spiel! Irgendwie hatte ich so ein Gefühl“, schmunzelte Marcus Behnert, Trainer vom TV Jahn Hiesfeld. „Wir haben in der Pause auf Dreierkette umgestellt und sind mehr ins Risiko gegangen“, fügte er an.
Sterkrade mit „ehrlichem Fußball“
Sterkrade-Nord: Pomorin – Abel, Biegierz, Mattern, Numakura (72. Ufer) - Jagalski, Pappas (82. Bennmann), Cuhaci El-Dorr (63. Bayram) -Vergara, Sasaki (Konarski)
Tore: 0:1 Sasaki (15.), 0:2 Vergara (36,), 1:2 Uzun (48.), 2:2 Uzun (54.), 3:2 Falkenreck (68.), 4:2 Falkenreck (87.), 3:4 Bayram (90.+4).
Schiedsrichter: Marcel Herrmann
Gelbe Karten: Akbel, Kücükarslan.
Zuschauer:300.
Vor dem Seitenwechsel ging Sterkrade-Nord mit 2:0 in Führung durch Tore vom pfeilschnellen Masaya Sasaki (15.) und Damian Vergara (36.). Beiden fiel im Strafraum jeweils der Ball vor die Füße. „Das war zwar spielerisch nicht schön, aber wir haben vor dem Seitenwechsel ehrlichen Fußball gespielt“, sagte Spvgg.-Coach Dennis Charlier.
In der Halbzeitpause erklärte Charlier seiner Mannschaft, dass „wir die ersten 15 Minuten unbedingt überstehen müssen.“ Das Gegenteil war der Fall und Jahn-Kapitän Ahmet-Malik Uzun traf schnell doppelt (48. und 54.). Sein erstes Tor war ein glücklicher Treffer mit der Pieke, der noch abgefälscht wurde.
Auch Falkenreck schnürt den Doppelpack
„Natürlich war bei den beiden Toren auch etwas Glück dabei. Doch das hat bei uns Kräfte freigesetzt und wir waren die spielbestimmende Mannschaft“, freute sich Behnert. In der 69. Minute stand Stürmer Tim Falkenreck genau richtig und fälschte einen Schuss unhaltbar zur 3:2-Führung ab. Danach hätte Uzun mit seinem dritten Treffer das Derby entscheiden müssen - doch seinen schwach geschossenen Elfmeter parierte Haakon Pomorin.
Kurz vor dem Ende war es dann Falkrenreck, der mit seinem zweiten Treffer einen Jahn-Konter vollendete und den Derbysieg klar machte (87.). „Es ist natürlich super, so ein Spiel dann noch zu drehen. Auch für die Zuschauer“, zeigte sich Behnert nach dem Abpfiff zufrieden. 300 Zuschauer waren zum gekommen. Mit dem Schlusspfiff markierte Joel Bayram noch das dritte Tor der Spvgg. nach einer Ecke.
Sterkrade defensiv wieder zu anfällig
Sterkrade-Nord verpasste die Chance, den letzten Tabellenplatz an den 1. FC Mönchengladbach weiterzugeben und stand defensiv einmal mehr nicht gut. „Wir wollten defensiv vor allem in der Zentrale kompakt stehen“, meinte Charlier. „Das hat eine Hälfte gut funktioniert. Auch wenn wir schon vor der Pause viele Eins-gegen-Eins-Duelle nicht gewonnen haben“, sah er das Unheil kommen.
Er bilanzierte: „Vier Gegentore in einer Halbzeit dürfen einfach nicht passieren. Wir sind eigentlich fit genug und arbeiten im Training auch an der Kompaktheit. Und dann kriegen wir nach der Pause direkt zwei Tore in acht Minuten…“