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100.000 Euro sind da
Toni Pointinger ist zurückgetreten

ETB: Kuhmichel besorgt 100.000 Euro
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Der Machtkampf beim ETB Schwarz-Weiß hat sein erstes Opfer gefordert. Toni Pointinger hat sein Amt nach fast 20 Jahren mit sofortiger Wirkung aufgeben.

Der Manager lässt sich von der Führungsetage nicht mehr herumschubsen. „Die interne Entwicklung gefällt mir nicht. Es gibt kein Miteinander mehr. Deshalb bin ich weg.“

Hintergrund: Die Vorstandsvertreter Manfred Kuhmichel, Gerrit Kremer sowie Georg von Wick hatten Pointinger sowie Vize-Chef Heinz Hofer vor der Mannschaft bloß gestellt (RS berichtete ausführlich). Während Hofer dem neuen Führungstrio den „Kommunikationsfehler“ verziehen hat, ist Pointinger sauer. Zwar hat ihm Kuhmichel einen Job im Verwaltungsrat angeboten, doch „den werde ich nicht annehmen. Ich habe mich komplett zurückgezogen“, berichtet Pointinger, der diesen Schritt schweren Herzens geht. „Ich habe mich für den Verein immer aufgeopfert und finde es schade, dass es so enden muss.“

Essens Coach Dirk Helmig, der das Amt von Manager Toni Pointinger übernommen hat, treibt die Kaderplanung voran. Da der ETB aber ordentlich abspecken muss, werden die Stammkräfte wohl allesamt gehen. Dafür hat Helmig aber die Kontrakte mit den Youngstern Andre Bley, Mike Dzierzon und Ruben Nipken um ein Jahr verlängert. Außerdem werden Marcel Ptach, Kevin Müller sowie Sercan Mutlu aus der eigenen A-Jugend hochgezogen und erhalten einen Ein-Jahres-Vertrag.

Hofer kann die Entscheidung seiner „rechten Hand“ verstehen. Aber warum lässt er sich die Degradierung gefallen? „Die Herren von Wick und Kremer sind sicherlich über die Stränge geschlagen, aber die Dinge, die gesagt werden mussten, sind ausgesprochen worden“, hat sich Hofer zur Wehr gesetzt. „Weil ein Dauerstreit niemandem etwas bringt und dem Klub nur schadet, werde ich bis zu den Vorstandswahlen im Herbst an Bord bleiben und werde die neue Führungsmannschaft mit aufbauen. Wenn nichts außergewöhnliches mehr passiert, werde ich auch noch so lange durchhalten.“

Doch im Herbst ist dann auch für Hofer Schluss. Kuhmichel und Co. müssen aber nicht nur deshalb bei Null anfangen. Die Schwarz-Weißen stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Alleine in dieser Spielzeit fehlen noch knapp 100.000 Euro, die Kuhmichel jetzt aber besorgt hat. Nach RS-Informationen hat er seine guten Kontakte zur Stadt spielen lassen. Und einige Tochterunternehmen haben sich bereit erklärt, dem Traditionsklub mit Zuschüssen zu helfen. „Uns ist unter die Arme gegriffen worden“, bestätigt Hofer. „Wir hatten bei einigen Sponsoren noch Außenstände und die Spenden kamen von einer anderen Seite.“ Damit steht fest: Die Spielzeit ist gerettet. „Wenn die Mannschaft noch einen kleinen Schritt auf uns zugeht und auf ein paar Euro verzichtet, werden wir die Saison mit einer schwarzen Null beenden“, hofft Hofer.

Klar ist außerdem, dass die Schwarz-Weißen in Zukunft einen strikten Sparkurs einhalten müssen. Die „goldenen“ Zeiten sind am Uhlenkrug vorbei. „Wir haben das vierte Jahr in Folge mit einer wenig veränderten Mannschaft gespielt. Jetzt müssen wir mal etwas anderes versuchen“, wollen Hofer und Kuhmichel die Personalkosten drastisch drücken und ab sofort auf die Jugend setzen: „RWE könnte ein Vorbild sein.“

Bleibt den Verantwortlichen nur zu wünschen, dass der Neuanfang auch ähnlich erfolgreich wird.

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